Mit der Conex 15 beginnt die grösste Truppenübung der Schweizer Armee in den letzten Jahren. Doch was passiert jetzt genau rund um Basel? Eine Übersicht zu den sechs Ereignissen in der Region.
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Im Vorfeld der Volltruppenübung Conex 15 vom 16. bis 25. September wurde viel spekuliert. Die medialen Darstellungen reichten von Grabenkämpfen zwischen Linksautonomen und der Armee auf der Klybeck-Halbinsel bis hin zu Katastrophen-Szenarien im Laufental.
Die Armee selbst beflügelte diese Mutmassungen mit ihrem surrealen Szenario, das die Grundlage für die Truppenübung bildet: Europa ausser Rand und Band, kriminelle Organisationen unterwandern das System, Flüchtlingsströme überschwemmen die Schweiz.
Doch das Szenario ist passé, es war nur der Rahmen für ein Stück, das vom 16. bis am 25. September in der Nordwestschweiz aufgeführt wird. Andreas Bölsterli, Divisionär und Kommandant der Territorialregion 2, sagt: «Das Szenario ist nicht Inhalt der kommenden Übungstage und wird auch nicht weiterentwickelt.» In den kommenden Wochen verlaufe alles nach «Drehbuch». Doch was da genau drin steht, verrät Bölsterli den Medien nicht.
Trotzdem kann man abschätzen, was in den nächsten Wochen auf Basel und die Umgebung zukommt. Rund 5000 Soldaten werden in der Nordwestschweiz stationiert sein, etwa 1500 davon in der näheren Umgebung der Stadt Basel. Ziel der Übung ist: der Schutz und die Bewachung empfindlicher Infrastrukturen wie das Kraftwerk Birsfelden und die Rheinhäfen, die Bewachung der Grenze sowie das Trainieren der Zusammenarbeit mit zivilen Institutionen wie dem Uni-Spital und der Grenzwache. Fünf Einsätze und eine Veranstaltung werden bis am 25. September im Raum Basel durchgeführt, hier die Übersicht.
Bewachung des Auhafens in Muttenz
Mit einer Kompanie, also rund 200 Mann, wird der Hafen 24 Stunden bewacht. Das heisst: Man trifft jetzt am Auhafen nicht 200 Soldaten an. Es werden jeweils etwa 40 Soldaten präsent sein.
Wie gut die Soldaten bewachen, wird mithilfe von Rollenspielen ausfindig gemacht. Fussgänger und Velofahrer kommen weiterhin durch, wenn sie denn keine Strohmänner sind.
Bewachung des Kraftwerks und der Schleuse in Birsfelden
Auch beim Kraftwerk steht eine Kompanie und bewacht, 24 Stunden am Tag, zwei Wochen lang. Fussgänger und Velofahrer sollten von der Übung nicht behindert werden. Der Hafenbetrieb soll dabei nicht behindert werden.
Zollinspektorat im St. Jakob
In Zusammenarbeit mit dem Zoll untersucht die Armee im St. Jakob Container. «Reale Container», wie der Oberstleutnant Matthias Laube versichert. Die Untersuchung der Container sei aber eine fiktive Übung. Laube ist für die Infanterie-Truppen verantwortlich, die sich um die Bewachung und Kontrolle kümmern. Ingesamt umfasst sein Bataillon 1000 Mann, untergebracht sind die Infanteristen im Raum Fricktal und in Baselland.
Grenzwache durch die Armee
Wie bereits im August trainieren die Soldaten die Zusammenarbeit mit der Grenzwache. Die Westgrenze in den Kantonen Baselland und Solothurn wird neben der Grenzwache in den kommenden zwei Wochen auch von Armeeangehörigen kontrolliert.
Helfende Soldaten-Hände im Uni-Spital
Rund 150 Soldaten unterstützen in den kommenden Wochen das Uni-Spital. Untergebracht werden diese Soldaten unterhalb der Messe.
Ausstellung in Muttenz
Auf einem ungenutzten Logistikstandort, dem Feldreben-Areal, findet eine Ausstellung zur Territorialregion 2 statt. Die sogenannte Expo dauert vom 19. bis am 22. September.
Gegner der Truppenübung demonstrieren am Freitag auf dem Claraplatz und am Samstag auf dem Barfüsserplatz gegen die Conex. Ingesamt dauert die Truppenübung bis am 25. September, dann kommt es in Zofingen zum krönenden Abschluss: eine Militärparade mit rund 1800 Armeeangehörigen und 500 Fahrzeugen, die von 14 bis 16 Uhr auf der General-Guisan-Allee durch Zofingen marschieren.