Im Rahmen der Volltruppenübung Conex 15 werden rund 100 Soldaten die Zusammenarbeit mit der Grenzwache proben. Betroffen ist die Grenze zu Frankreich im Baselbiet und in Solothurn.
«Alles halb so wild», das ist wohl die Quintessenz der Informationsveranstaltung von Grenzwache und Schweizer Armee von Donnerstagmorgen. Anlass war die Volltruppenübung Conex 15, die Ende September in der Nordwestschweiz stattfinden wird und bei der rund 5000 Soldaten die Schweiz, in einem fiktiven Europa, vor Saboteuren, Plünderern und Flüchtlingsströmen schützen sollen.
So martialisch das Szenario auch klingt, Befürchtungen, wonach in Basel die Soldaten gleich zu Tausenden aufmarschieren werden, sind unbegründet. Im Gegensatz zu den Auswirkungen, die der OSZE-Gipfel im letzten Dezember auf die Stadt hatte, werden wir im Herbst wohl kaum etwas von Conex 15 mitbekommen.
Soldaten schauen Grenzwächtern über die Schulter
Damals waren rund 3600 Soldaten im Einsatz, jetzt werden es etwa 200 sein. 100 davon gehen der Grenzwache zur Hand, die in zwei Übungssequenzen während «einiger Tage im August und im September» einen Abschnitt von 45 Kilometern an der Grenze zu Frankreich intensiver und in einem 24-Stunden-Betrieb kontrollieren wird. Die Soldaten, ein Gebirgsinfanterie-Bataillon, unterstehen den Grenzwächtern und dürfen keine eigenständigen Kontrollen durchführen, wie Jürg von Gunten sagt, der die Übung seitens des Grenzwachtkorps (GWK) leitet.
Ziel sei es, die Zusammenarbeit unter realistischen Bedingungen zu üben, deshalb seien weder fiktive Szenarien noch inszenierte Situationen vorgesehen. «Während der Truppenübung herrscht eine normale Lage», sagt von Gunten. «Das heisst, die Landesgrenze zu Frankreich bleibt während der gesamten Übung offen.» Einzige sichtbare Änderung: An den Grenzübertritten werden neben den Grenzwächtern auch uniformierte und bewaffnete Soldaten präsent sein.
Kaum Auswirkungen auf die Bevölkerung
Das GWK hat für die Übung einen Grenzabschnitt ausgesucht, der mit rund 25’000 Übertritten pro Tag vergleichsweise schwach frequentiert wird. Auch wenn die Übung nur wenig spürbare Auswirkungen auf die Bevölkerung haben werde, seien «kleinere Verzögerungen» nicht auszuschliessen, sagt von Gunten.
Aufgrund des geringen Ausmasses des Militäreinsatzes in Basel rechne das GWK entgegen der Demonstrations-Ankündigungen aus der linksautonomen Szene nicht mit grossem Widerstand, sagt GWK-Sprecher Patrick Gantenbein.
Die Trainingseinheiten mit dem GWK stellen dabei nur einen kleinen Teil von Conex 15 dar. Weitere 100 Soldaten werden auf die Stadt verteilt in kleineren Einsätzen stehen. So wird etwa im Unispital ein Spitalbataillon aufgeboten und im Rheinhafen eine Hundeführerkompanie patroullieren. Ausserdem gibt es in Muttenz eine öffentliche Expo, wo man sich von der Truppenküche bekochen lassen darf. Der Grossteil der Übung findet jedoch ausserhalb der Region Basel statt.