«Das Problem ist erkannt»

Im Herbst werden gebührenpflichtige Parkplätze für Roller- und Motorräder am Rande der Innenstadt eingeführt. Eine Lösung für Anwohner – analog der Parkkarte für Autos – gibt es nicht. «Noch nicht», heisst es bei der Stadt.

(Bild: Nils Fisch)

Im Herbst werden gebührenpflichtige Parkplätze für Roller- und Motorräder am Rande der Innenstadt eingeführt. Eine Lösung für Anwohner – analog der Parkkarte für Autos – gibt es nicht. «Noch nicht», heisst es bei der Stadt.

334 kostenpflichtige Roller- und Motorrad-Parkplätze plant die Stadt am Rand der autofreien Innenstadt ab Herbst 2013. Die meisten der 36 Standorte der Abstellplätze sind bereits bekannt. Und auch was das Parkieren kosten soll, ist klar: Von Montag bis Samstag von 8 bis 19 Uhr kostet eine Parkstunde für die motorisierten Zweiräder 50 Rappen. Ein System ausgerichtet zur Verbesserung der Luftqualität, wie es im Anzug von Brigitte Heilbronner steht. Das Herz der Stadt soll von Rollern und Motorrädern als Luftverschmutzer befreit werden.

Die Umwelt- und Verkehrskommission (UVEK) geht davon aus, dass die bereits jetzt zu beobachtende Zunahme von Motorrädern und Motorrollern in der Stadt sich mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung «noch akzentuieren dürfte». Was nichts anderes bedeutet, als dass immer mehr Leute auf Roller ausweichen könnten. Die UVEK war deshalb der Meinung, dass Motorrad-Abstellplätze innerhalb des «Grossbasler Cityrings und der Kleinbasler Kernzone sowie rund um den Bahnhof SBB zwingend zu bewirtschaften sind».

Trottoir-Parkierer werden konsequent gebüsst

Wer also zukünftig in die autofreie Innenstadt zur Arbeit will, muss seinen Roller am Rand abstellen und dafür bezahlen. Was aber ist mit den Anwohnern in den betroffenen Perimetern? In die Innenstadt fahren können sie nicht, ausserhalb der gebührenpflichtigen Parkplätze dürfen sie nicht parkieren. «Das geltende Verbot, solche Fahrzeuge auf Abstellplätzen für Autos, Velos oder gar auf dem Trottoir abzustellen, ist konsequent durchzusetzen», heisst es dazu im Bericht der UVEK.

«Das Problem ist erkannt und wir arbeiten daran.»


Marc Keller, BVD-Sprecher

Die Lösung liege auf der Hand: Parkkarten wie für Autos. Allerdings ist das bei einem Motorrad schwierig zu realisieren. «Ein System mit Anwohnerparkkarte ist für nicht geschlossene Fahrzeuge ungeeignet», nimmt der Bericht vorweg und liefert eine Alternative: «Ein Vignettensystem wäre umsetzbar, steht aber noch nicht zur Debatte.» Der Regierungsrat schreibt allerdings bereits in der Antwort auf den Anzug von Heilbronner: «Parkkarten beziehungsweise Vignetten können wegen Diebstahlgefahr nicht an einem Motorrad angebracht werden und kommen daher nicht in Frage.»

Anwohnerkarte? Nicht möglich. Vignette? Kommt nicht in Frage. Bleibt folglich das Problem, dass die Anwohner täglich für den Abstellplatz ihres Rollers oder Motorrads bezahlen müssen – oder vielleicht, irgendwie, voraussichtlich müssen. Marc Keller, Sprecher beim Bau- und Verkehrsdepartement, schreibt auf unsere Frage, ob ein Modell für die Anwohner mit Rollern und Motorrädern ein Modell wie für Anwohner mit Autos geben wird: «Wir können Ihre Frage noch nicht verbindlich beantworten. Zur Zeit sind solche Parkkarten nicht oder noch nicht vorgesehen. Das Problem ist aber erkannt und wir arbeiten daran. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»

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