Denkmalpflege-Mitarbeiter bereut sein Verhalten

Ein Mitarbeiter der Denkmalpflege ist für die falsche Visualisierung zum Claraturm verantwortlich und hat sich von seinem Arbeitsplatz aus in den Abstimmungskampf gemischt. Denkmalpflege-Chef Daniel Schneller hat inzwischen mit seinem Angestellten geredet und kündigt an, das Thema allgemein in seiner Abteilung aufgreifen zu wollen.

Der Mitarbeiter der Denkmalpflege machte den Claraturm um einiges grösser und breiter. (Bild: ZVG)

Ein Mitarbeiter der Denkmalpflege ist für die falsche Visualisierung zum Claraturm verantwortlich und hat sich von seinem Arbeitsplatz aus in den Abstimmungskampf gemischt. Denkmalpflege-Chef Daniel Schneller hat inzwischen mit seinem Angestellten geredet und kündigt an, das Thema allgemein in seiner Abteilung aufgreifen zu wollen.

Ein monströses, dunkles Gebäude ragt an der Clarastrasse in den Himmel. Fast schon winzig wirkt dagegen der 105 Meter hohe Messeturm nebenan. Die Gegner des Claraturmes griffen ziemlich in die Trickkiste, als sie die Visualisierung zum Claraturm erstellten und in Umlauf brachten. Denn der Claraturm wird, bei einem Ja an der Urne am 24. November, nur 96 Meter hoch und somit kleiner als der Messeturm.

Wie die «Basler Zeitung» berichtete, ist ausgerechnet ein Mitarbeiter der Denkmalpflege, die sich vor Jahren bei der Regierung gegen den Abriss der Warteck-Häuser wehrte, für die falsche Visualisierung verantwortlich. Vor allem aber habe er von seinem Arbeitsplatz aus Abstimmungspropaganda betrieben. Der Kantonsgestellte ist Mitglied des Vereins «Referendum gegen das Projekt Claraturm» um Piano-Bar-Besitzer Andreas Bernauer und erklärte der BaZ, dass die analog angefertigte Perspektive über das Ziel hinausgeschossen sei.

Keine Konsequenzen

Gar nicht gut kam das Verhalten seines Mitarbeitenden beim Denkmalpflege-Leiter Daniel Schneller an. Und auch Regierungrat Hans-Peter Wessels meint: «Die Mitarbeitenden der Verwaltung sind selbstverständlich frei, sich als Privatpersonen zu engagieren. Problematisch wird es dann, wenn dieses Engagement während der Arbeitszeit oder vom Arbeitsplatz aus wahrgenommen wird.»

Wie Daniel Schneller der TagesWoche sagt, habe ein Gespräch mit dem Mitarbeitenden inzwischen stattgefunden. «Ich habe  ihn auf die Problematik der Überschneidung von privaten und öffentlichen Interessen angesprochen. Er ist sich bewusst, dass er einen grossen Fehler gemacht hat.»

Vorderhand sind laut Schneller keine Konsequenzen für den Mitarbeiter vorgesehen, aber: «Wir werden in der Denkmalpflege das Thema Vermischung öffentlicher und privater Interessen noch generell aufgreifen und bearbeiten.»

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Kantonsangestelle während ihrer Arbeitszeit in den Abstimmungskampf mischen. 2008 sorgte eine Leserbriefkampagne des Erziehungsdepartement im Vorfeld der Abstimmung über die Schulleitungsreform für Aufsehen: Mitarbeitende des Ressorts Schulen forderte die Rektoren per Mail dazu auf, Personen zu suchen, die vorformulierte Pro-Leserbriefe versenden würden.

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