In Anwesenheit von Bundesrat Ueli Maurer wurde am Donnerstag die Baselworld 2014 offiziell eröffnet. Während Messe-CEO René Kamm einmal mehr die Unterstellung des Standbau-Personals unter den Schreiner-GAV beklagte, lobte der Bundesrat die Messe als beste Imagepflege für die Schweiz.
Es ist zu seinem Ceterum censeo geworden. Wann immer René Kamm, CEO der Messe Schweiz, öffentlich auftritt, beklagt und geisselt er die Unterstellung des Standbau-Personals unter den Schreiner-GAV und insbesondere die Folgen, die dieser Schritt für die Regelung der Arbeitszeiten hat. So erneut bei seiner Ansprache bei der offiziellen Eröffnung der Baselworld, der Weltmesse für Uhren und Schmuck, in der er sich mit seinem Unbehagen sogar direkt an die Adresse von Bundesrat Ueli Maurer wandte.
«Wir haben viel unternommen, um die arbeitsrechtlichen Bestimmungen umzusetzen», sagte Kamm. Aber für den Messestandbau, der nicht in den Vernehmlassungsprozess zum GAV eingebunden worden sei, seien diese Bestimmungen fragwürdig. Wenn Weltmessen wie die Baselworld keine international wettbewerbsfähigen Rahmenbedingen hätten, dann werde ein Verbleib der Veranstaltung in der Schweiz mittelfristig in Frage gestellt, sagte Kamm. Verbunden mit der Hoffnung, dass der Bundesrat sich dieser Sache annehmen werde.
Bundesrat Maurer lobt die Weltoffenheit Basels
Der so angesprochene Bundesrat ging nicht auf Kamms Aussagen ein (wie übrigens auch die Medienstelle der Baselworld nicht, die Kamm in der Medienmitteilung als einzigen Redner gänzlich unerwähnt lässt). Maurer lobte die Messe, die er in einem einstündigen Rundgang besichtigt hatte, in den höchsten Tönen. «Ich gratuliere Ihnen zu dieser Ausstellung, sie ist Imagepflege vom Besten für unser Land.» Und er wertete die Messe als Zeichen der Weltoffenheit, ein Attribut, das für Basel ganz besonders zutreffe, wofür er der Stadt auch dankbar sei, sagte der SVP-Bundesrat in seiner Ansprache.
Liess sich gerne in die Welt der Uhren entführen: Bundesrat Ueli Maurer. (Bild: GEORGIOS KEFALAS)
Weiter erwähnte Maurer die Sicherheit und Stabilität als wichtige Standortfaktoren der Schweiz – Faktoren, und hier liess der den Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport aufblitzen, nicht als selbstverständliches Gut zu betrachten seien. Schliesslich sang er ein Loblied auf die Leidenschaft der Schweizer Uhrenindustrie, die an dieser Messe zeigen könne, zu was für grandiose Leistungen sie fähig sei. Ach ja: Auch Ueli Maurer hat sein Ceterum ceneso. Seines heisst Gripen, das ist ein Kampflugzeug, das er so gerne kaufen möchte und das er deshalb auf charmant-selbstironische Weise in seine Rede einfliessen liess.
Einzigartig wie ein Diamant
Der Basler Regierungsrat Christoph Brutschin zeigte sich in seiner Ansprache stolz darauf, dass Basel die wichtigste Uhren- und Schmuckmesse der Welt vozuweisen habe. Die Messe sei einzigartig wie ein Diamant oder Brilliant, die ja als Rohstoffe für die präsentierten Produkte eine wichtige Rolle spielten.
Drei Herren, eine Uhr: Nick Hayek, Christoph Brutschin und Ueli Maurer. (Bild: GEORGIOS KEFALAS)
Wie im Jahr zuvor wurde der Eröffnungsanlass von virtuosen Trommelvorträgen umrahmt. Die Messe Schweiz beziehungsweise die Baselworld zeigte sich bei der Auswahl der Show-Trommelgruppe von der flexiblen Seite: Während im vergangenen Jahr die Schlegelartisten von Top Secret zum Zuge gekommen waren, durften dieses Jahr die Kollegen von Stickstoff zeigen, was sie aufs Fell zu schlagen vermögen.