Der FC Basel muss mit höheren Sicherheitskosten rechnen 

Der Regierungsrat führt ein neues Verrechnungsmodell für öffentliche Sicherheitskosten bei Sport- und Konzertveranstaltungen ein. Das betrifft auch den FC Basel – mit einem Vorbehalt.

Kommen künftig teurer: Polizisten vor dem St.-Jakob-Stadion. (Bild: Keystone)

Es war eine Rechnung, die nicht für alle aufging: FCB-Spiele im St.-Jakob-Park werden von einem aufwendigen Sicherheitskonzept der Basler Polizei begleitet. Der Gesamtaufwand für Sicherheitskosten im Umfeld von Spielen des FC Basel beläuft sich jährlich auf vier bis fünf Millionen Franken.

» Zur Medienmitteilung des Regierungsrats

Berappt werden diese Einsätze grösstenteils von der öffentlichen Hand, der Zuschuss des FC Basel und anderer Grossveranstalter im St.-Jakob-Park war bislang an das Zuschaueraufkommen gekoppelt: Mit 1.80 Franken pro Zuschauer beteiligte sich der Club jeweils an den Vollkosten des Kantons für die Einsätze bei Spielen des FC Basel. Zuzüglich der Kosten für externe Sicherheitskräfte.

Summa summarum entspricht das gerade einmal zwischen 15 und 20 Prozent der jährlichen Gesamtausgaben, also gut einer Million Schweizer Franken.

Neuregelung soll das Missverhältnis korrigieren

Dieses Missverhältnis zulasten der Öffentlichkeit soll nun korrigiert werden. Im Zentrum der Anpassung, die per 1. Juli 2018 in Kraft tritt und an Regelungen in anderen Kantonen angepasst ist, steht eine Änderung der Kostenverteilung. Neu orientiert sich die Verteilung an den Einsatzstunden der Polizistinnen und Polizisten und nicht mehr an der Zuschauerzahl.

Der FC Basel könnte damit ab dem 1. Juli 2018 mit rund zwei Millionen pro Jahr belastet werden – bliebe da nicht eine «Sondervereinbarung», die der Regierungsrat mit «Blick auf die ausserordentliche sportregionale Bedeutung des FC Basel» getroffen hat.

Die Vereinbarung lautet: Qualifiziert sich der FC Basel nicht für die Champions League, gewährt der Regierungsrat einen Rabatt von 50 Prozent. Damit werden dem Verein abzüglich der Basisdienstleistung noch 25 Prozent des Gesamtaufwands der Sicherheitskräfte verrechnet. Dies entspricht in etwa den heutigen Abgaben.

Sicherheitskosten sollen «nach Möglichkeit» gesenkt werden

Das neue Verrechnungsmodell wurde zwischen Vertretern des FC Basel und dem Justiz- und Sicherheitsdepartement abgesprochen. Beide Parteien haben sich darauf geeinigt, ein Monitoring zur effektiven Kostenentwicklung unter dem neuen Modell einzurichten.

Sollten die Kosten von den aktuellen Prognosen abweichen, würde die Kostenverrechnung erneut thematisiert. Sowohl der FC Basel als auch das Sicherheitsdepartement wollen weiterhin darauf hinwirken, die Sicherheitskosten zulasten Kanton wie Club nach Möglichkeit senken zu können.

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