Der Moment der Wahl-Wahrheit

Viele Stunden hoffte die SP Basel-Stadt auf einen dritten Nationalratssitz. Das Schlussresultat sorgte dann aber für die grosse Überraschung.

Wahlsiegerin war eine andere: Der Beinahe-Nationalrat der SP Basel-Stadt Mustafa Atici nach Bekanntgabe des letzten Nationalratssitz.

(Bild: Hans-Joerg Walter)

Viele Stunden hoffte die SP Basel-Stadt auf einen dritten Nationalratssitz. Das Schlussresultat sorgte dann aber für die grosse Überraschung.

(via GIPHY). Das Video in Gesamtlänge und mit Ton ist hier zu sehen.

Reicht es, reicht es nicht? Erfolg und Misserfolg liegen bei Wahlen oft nur eine Haaresbreite auseinander. So war es auch am Sonntag bei den Nationalratswahlen in Basel-Stadt der Fall.

Die klare Wiederwahl von Anita Fetz in den Ständerat vermochte allenfalls noch in ihrer Deutlichkeit etwas zu überraschen. Und dass die bürgerlichen Nationalratssitze der CVP und FDP verloren gehen, wurde ebenfalls bereits früh bei der Bekanntgabe der Zwischenresultate der brieflich Stimmenden bekannt. Klar war auch, dass der FDP-Sitz an die LDP geht, wobei kaum jemand daran zweifelte, dass das Zugpferd Christoph Eymann nachrücken würde.

Spannung bis zuletzt

Und doch hielt die Spannung bis zuletzt. Kurz nach Mittag verkündete Staatsschreiberin Barbara Schüpbach unter grossem Jubel der anwesenden Genossinnen und Genossen, dass die SP laut Zwischenresultat drei Sitze erringen würde. Und obwohl sie betonte, dass es sich um ein provisorisches Resultat handle, kochte sogleich die Diskussion hoch, wer hinter den beiden Bisherigen den dritten SP-Sitz ergattern könnte: Sarah Wyss oder Mustafa Atici? Oder etwa doch Kerstin Wenk?

Die Ungewissheit führte dazu, dass der Aufmarsch der Kandidatinnen und Kandidaten sowie der restlichen Politprominenz aus dem Stadtkanton bei der Bekanntgabe des Schlussresultats um 18.30 Uhr gross war. Die politische Eloquenz und der Habitus der Souveränität wichen der ungekünstelten Spannung vor dem grossen Moment der Wahrheit.

Entsprechend deutlich zeigte sich der kurze Moment der Emotionen. Nicht die vermeintlichen Favoriten aus der SP machten das Rennen, sondern ihre Bündnispartnerin Sibel Arslan von der BastA!.

Nächster Artikel