Am Donnerstag empfingen Mitglieder des Vereins «Be aware and share» Pendler wie Flüchtlinge. Damit will der Verein auf die Not an den europäischen Grenzübergängen aufmerksam machen. Und bei symbolischen Aktionen bleibt es nicht.
Die vielen Pendler, die täglich in überfüllten Zügen von Basel nach Zürich pilgern und wieder zurück, sind nicht zu beneiden. Dass ihr Schicksal ein erträgliches ist, wurde einigen von ihnen am letzten Donnerstagabend vor Augen geführt. Der Verein «Be aware and share» unternahm am Bahnhof SBB eine Aktion, um die Öffentlichkeit für die Flüchtlingskrise zu sensibilisieren.
Neun Vereinsmitglieder warteten in neonorangen Westen auf den Pendlerzug, und behandelten die aussteigenden Zugpassagiere wie Flüchtlinge. Auf Englisch wünschten sie ihnen viel Glück für die weitere Reise, machten ihnen Mut, versorgten sie mit Äpfeln und warmer Kleidung.
Unterwegs nach Kroatien
Ein dreiminütiger Film zeigt die Reaktionen der Passagiere, sowie Ausschnitte aus der echten Flüchtlingsarbeit in Kroatien. Letztere Bilder wurden aufgenommen, als die Mitglieder von «Be aware and share» im kroatischen Botovo Soforthilfe für Flüchtlinge leisteten. Am Montag, 16. November, macht sich eine 13-köpfige Gruppe mit Vereinsmitgliedern und Helfern bereits zum dritten Mal auf den Weg nach Kroatien, wo sie für zwei Wochen bleiben wird.
Zu tun gibt es genug: Die Gruppe fährt mit fünf Kleinbussen, die mit fast drei Tonnen Kleidern beladen sind, weitere fünf Tonnen Hilfsgüter sind bei der kroatischen Gastfamilie in Koprivnica gelagert. Vor Ort werden die jungen Helfenden zudem Tee und Essen kaufen und in einem Flüchtlingscamp an der bosnisch-kroatischen Grenze verteilen.