Die Afrikaner werden älter und ärmer

Auch in Afrika werden die Menschen immer älter. Weil traditionelle Strukturen zerfallen und kein Rentensystem existiert, leben vor allem alte Frauen in bitterer Armut. Eine Reportage aus Tansania.

Abdullah Omar im Altersheim auf Sansibar. (Bild: Peter Jaeggi)

In Afrika geniessen Alte im Kreis der Grossfamilie Pflege und hohes Ansehen. Dieses Klischee stimmt immer weniger. In Ländern wie Tansania zerfallen die traditionellen Strukturen, was alleinstehende Seniorinnen wie Aisha Ramaidani in die Armut treibt. Experten sprechen bereits von einem «AgeQuake».

«Wir werden betrogen! Im Krankenhaus behaupten sie: Die Medikamente sind alle. Wir wissen nicht, ob sie lügen oder nicht. Uns reicht es!»

Tanzend, singend, mit rhythmischem Händeklatschen protestieren alte Männer und Frauen in bunten Gewändern neben der heruntergekommenen Dorfklinik gegen Missstände im Gesundheitswesen. Unter dem mächtigen Mangobaum beklagen sie im Dorf Mwendapole nahe Dar es Salaam ein Schicksal, das sie mit vielen alten Menschen des Landes teilen. Ashia Ramaidani (61) erzählt: «Kürzlich wollte ich im Krankenhaus Medikamente holen, doch sie schickten mich in die Apotheke. Ich soll sie dort kaufen. Aber dafür hatte ich nicht genug Geld. Es blieb mir nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge wieder nach Haus zurückzukehren.»

Immer ab fünf Uhr in der Früh sitzt Ashia Ramaidani neben der Hauptstrasse am Boden. Über ihr ein verlotterter improvisierter Sonnenschutz aus Palmblättern. Hier verkauft sie Tee und Fladenbrot, zubereitet über einem Holzfeuer. Ashia Ramaidan ist Witwe und mausarm. Trotzdem kommt sie für sechs Enkelkinder auf, deren Eltern an Aids gestorben sind.

Medizinmann statt Spital

Mehr als die Hälfte von Tansanias 1,3 Millionen AIDS-Waisen lebt unter der Obhut älterer Leute, also von Menschen, die selber nichts haben. Die Kinder brauchen Schulmaterial, eine Schuluniform; all das kostet Geld, das nicht da ist. Was Ashia Ramaidani mit dem Tee und dem Fladenbrot verdient, reicht nirgends hin. Eines der Kinder muss deshalb der Schule fern bleiben. Ashia Ramaidani leidet an Gicht und starken Schmerzen. Laut Gesetz müsste sie für die Behandlung und die Medikamente nichts bezahlen. Müsste.

Mehr als die Hälfte von Tansanias AIDS-Waisen lebt bei ihren Grosseltern, die selber nichts haben.

«Der Staat versichert, dass sich alte Menschen – alt ist man in Tansania ab 60 Jahren – in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen kostenlos behandeln lassen können», sagt Elisha Sibale von HelpAge International Tansania, ein entwicklungspolitisches Hilfswerk, das sich für die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Rechte alter Menschen einsetzt. «Doch das ist nur auf dem Papier so», sagt Sibale. «In der Praxis fangen die Schwierigkeiten bereits beim Transport ins Krankenhaus an, weil das Geld dafür fehlt.»

Vier Fünftel der alten Menschen wohnen auf dem Land, oft weit entfernt von einem Spital. Endlich dort angekommen, verlangt man von ihnen Geld und so kehren viele unbehandelt nach Hause zurück und leiden weiter. Dann suchen sie einen traditionellen Heiler auf, der keine adäquate Ausbildung hat und deshalb oft nach dem Prinzip Trial and Error – Versuch und Irrtum – arbeitet. Es sei denn, man hilft im Krankenhaus etwas nach. In den meisten öffentlichen Spitälern gebe es keine Dienstleistungen ohne Bestechung, Tendenz steigend. Dies sagt Harold Sungusia, Anwalt des tansanischen «Legal and Human Rights Centre», der wichtigsten Menschenrechtsorganisation des Landes.

Gnadenbrot vom Nachbarn

Asha Mnyimadis Augen sind getrübt durch den Grauen Star. So kann sie das Vorhängeschloss am Brett, das ihre Haustür markiert, nur mit Mühe öffnen. Ihr Haus, mehr eine Hütte, bietet einen erbärmlichen Anblick. Durch das verrostete, zerfallene Wellblechdach sieht man den Himmel. Mehr als eine durchgebogene Holzpritsche, ein Moskitonetz, einige Plastikeimer und ein paar Blechnäpfe gibt es hier nicht. Die 80-jährige Witwe lebt völlig allein, ihr Mann und ihre beiden Kinder sind längst tot. «Am schwierigsten ist es für mich, etwas zu essen zu finden», erzählt sie. «Ich habe kein Geld und bin völlig von der Gnade meines Nachbarn abhängig. Doch auch er kann mir nicht jeden Tag etwas geben. Er hat ja selber nichts.»

Elisha Sibale von HelpAge sagt, die meisten älteren Menschen in Tansania müssten mit weniger als einem Franken täglich auskommen. Ein gesundes Leben ist so kaum möglich. Sie essen vielleicht einmal am Tag eine halbwegs richtige Mahlzeit. Die meisten der Älteren leben mit ihren verwaisten Enkeln, was den Haushalt stark belastet. «Sehr viele leiden unter Mangelernährung, vermutlich haben mehr als 90 Prozent nicht genügend zu essen oder keine ausgewogene Nahrung», glaubt Sibale.

Peter van Eeuwijk ist Ethnologe an den Universitäten Basel, Zürich und Freiburg im Breisgau und leitet eine Langzeitstudie über die Alterssituation in Tansania. Seine vorläufige Bilanz: «Die alten Leute können vom Staat wenig bis nichts erwarten, eine institutionalisierte Altersunterstützung gibt es so gut wie nicht.» Deswegen bedeute alt werden in Tansania fast zwangsläufig auch Verarmung. Eine der vielen Konsequenzen beschreibt Daniel Smart, Programmverantwortlicher von HelpAge: «Um zu überleben, müssen alte Menschen häufig bis zum letzten Atemzug arbeiten. Sie haben keine Alternative. Das Leben ist für sie sehr hart.»

Es gibt keine Altersvorsorge

Nur vier bis fünf Prozent der tansanischen Senioren erhalten eine bescheidene Pension, vor allem ehemalige Staatsbeamte und neuerdings auch pensionierte Angestellte grosser internationaler Firmen. Die andern 95 Prozent gehen leer aus. Daniel Smart: «Die Regierung hat die Notwendigkeit einer Rente anerkannt. Studien belegen, dass die Armut in Haushalten mit alten Leuten, die sich um ihre Enkelkinder kümmern, viel höher ist als im nationalen Durchschnitt. Das trifft auf fast ein Viertel der tansanischen Haushalte zu. Eine Rente wäre also ein probates Mittel, die Armut anzugehen.»

Bereits seit über zehn Jahren diskutiert Tansania das Thema. Das Parlament hat der Schaffung einer Altersrente politisch grundsätzlich zugestimmt. Im Vordergrund steht das Modell einer bedingungslosen Pension für alle Menschen über 60 Jahre, also einer Rente, für die man keinen regelmässigen Vorsorgebeitrag leisten muss wie bei uns. Dies wäre auch schwer realisierbar bei einer Bevölkerung, die vor allem in der Landwirtschaft tätig ist.

Bisher scheiterte das Vorhaben an der Finanzierung. Die Vorschläge reichen von einer Finanzierung durch die Weltbank, über Mittel aus dem allgemeinen Steueraufkommen bis hin zu Einnahmen aus Bodenschätzen. Für Daniel Smart von HelpAge ist die Lösung klar: «Der Staat muss diese Rente aus Steuereinnahmen finanzieren. Das würde uns knapp 1,3 Prozent des Bruttoinlandproduktes kosten.»

«Totes Kapital»

Einer der Gründe, weshalb es in Tansania noch immer keine Rente gibt, habe mit der geringen gesellschaftlichen Stellung der Frau zu tun, sagt der Ethnologe Peter van Eeuwijk. Es gebe sehr viele alte Politiker, jedoch kaum alte Politikerinnen. Es wundere ihn deshalb nicht, dass vor allem eine Politik für Männer gemacht werde und nicht für Frauen. Die meisten Männer sind schon älter, wenn sie heiraten, und sterben darum vor ihren Frauen.

«Wir sprechen von einer Feminisierung des Alters, auch in Tansania. Die Wahrnehmung, dass es ja ‹nur› alte Frauen sind, stärkt das ‹Policy making› in Tansania überhaupt gar nicht. Wenn mehr und mehr Männer alt werden, wird sich dies ändern. Heute sagt man: Ja, es sind einfach alte Frauen, die werden dann schon gepflegt.»

Van Eeuwijk stösst noch ein weiterer Aspekt auf: «Die meisten Entwicklungsprojekte kümmern sich nicht um alte Leute.» Ein aktives Lobbying für alte Menschen in Afrika wäre für ihn ein dringliches humanitäres Anliegen. So gebe es bis heute keine Entwicklungsprojekte im Bereich der Alterspflege. Über die Gründe, weshalb in der Entwicklungszusammenarbeit Altersfragen kaum eine Rolle spielen, sagt der Ethnologe: «Wohl auch darum, weil alte Leute in der Entwicklungszusammenarbeit als Menschen gelten, die nichts mehr bewegen können. Sie sind quasi ‹totes Kapital› – und da zu investieren, das bringt nichts.»

Afrikanisches Wunder auf Sansibar

Besuch auf Sansibar, der teilautonomen tansanischen Insel. Ngindo Ame Mosis sitzt auf dem Bettrand eines kahlen, schmucklosen Zimmers. Ein Stuhl, ein Beistelltisch, ein Bett und ein Moskitonetz, das ist alles. Die Frau lebt in einem der beiden Altersheime, die es auf Sansibar gibt. Sie ist hager und hat sehr kurze, schlohweisse Kraushaare, was ihrem zerfurchten Gesicht etwas Spitzbübisches gibt. Und sie ist ein kleines afrikanisches Wunder.

Ngindo Ame Mosis ist hundertundzwei Jahre alt. Dies in einem Land, in dem die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen bei 59 Jahren liegt, jene der Männer bei 57. Ngindo Ame Mosis kann viel darüber erzählen, wie sich in Tansania das Ansehen des Alters verändert hat: «Als ich jung war, begegneten wir alten Menschen ganz, ganz anders als heute, nämlich mit grossem Respekt. Damals war es unmöglich, auf der Strasse an einem alten Mann oder einer alten Frau vorbei zu gehen, ohne respektvoll zu grüssen. Heute grüssen die Jungen einen nicht mehr und helfen tun sie einem schon gar nicht.»

«In meiner Jugend war es unmöglich, an einem alten Menschen vorbei zu gehen, ohne respektvoll zu grüssen.»
Ngindo Ame Mosis, 102 

Die Alterspolitik sowohl auf dem Festland Tansanias als auch auf Sansibar setzt nicht auf Altersheime. Insgesamt nur etwa 1200 Menschen leben im ganzen Land in Heimen. Der Staat propagiert die Pflege innerhalb der Familie und der Verwandtschaft, man setzt zudem auf die Unterstützung der Gemeinschaft wie etwa auf Nachbarschaftshilfe.

Daniel Smart von HelpAge International Tansania: «Heime sind oft in einem katastrophalen Zustand. Kürzlich berichteten Heimbewohner, sie seien nun bereits eine ganze Woche da und hätten kaum etwas zu essen erhalten. Sie hatten keine andere Möglichkeit als betteln zu gehen.» Bettelnde alte Menschen sind auf Sansibar und in Dar es Salaam ein trauriges Alltagsbild. 

Wenn die 102 Jahre alte Ngindo Ame Mosis vom verlorenen Respekt erzählt, ist dies nur ein kleiner Teil einer afrikanischen Geschichte über die Veränderungen im Umgang mit älteren Menschen. Der Menschenrechtsanwalt Harold Sungusia: «Die afrikanische Tradition kennt die Grossfamilie, in der ihre alten Mitglieder aufgehoben sind. Doch jetzt haben sich die sozioökonomischen Strukturen verändert. Mit dem Kapitalismus, der das Individuelle ins Zentrum stellt, gibt es immer weniger dieser Grossfamilien. Die Fürsorge für ältere Menschen innerhalb der Familien ist am Zerbrechen.»

Harold Sungusia spricht von einer gesamtgesellschaftlichen Krise. Die alte afrikanische Tradition, die sich um ihre Grossmütter und Grossväter kümmerte, könne man nicht mehr ersetzen, man lebe diesbezüglich in einem Vakuum. Umgekehrt könnten sich ältere Menschen aus finanziellen Gründen auch kaum mehr anständig um Enkelkinder kümmern. «Deshalb sieht man hier nun immer mehr Strassenkinder. Die Situation alter Menschen und der Kinder ist eine soziale Zeitbombe.» Eine Zeitbombe, die zunehmend explosiver wird, da die Anzahl der alten Menschen rapide wächst – auch in Afrika.

Experten sprechen von einem «Agequake», von einem Altersbeben. Ältere Leute sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe. Etwa 2050 wird einer von fünf Erdbewohnern über 60 Jahre sein. Erstmals in der Geschichte wird es dann mehr ältere Menschen geben als Kinder. Besonders gravierend ist es in Entwicklungsländern wie Tansania, wo die Bevölkerung generell schon arm ist. Dort trifft es die alten Leute am schwersten.

Opfer des Hexenglaubens

«Sie schrien mich an: Los, bete zu Gott, Deine Tage sind gezählt! Ich habe gefleht: Was hab ich falsch gemacht?! Ohne zu zögern schlugen sie mit der Machete auf mich ein …» Das erzählt Regina Sheddrack in einem Dokumentarfilm von Holger Riedel. Die Frau sollte sterben, weil man sie in ihrem tansanischen Dorf in der Region Sukuma-Land für eine Hexe hielt. Den Mordversuch überlebte sie nur knapp.

Laut dem neusten Report des «Legal and Human Rights Centre» wurden in Tansania im Jahr 2012 nicht weniger als 630 ältere Frauen umgebracht, die der Hexerei bezichtigt worden sind. Ein Beispiel aus dem Menschenrechts-Report: «Am 22. Februar 2012 tötete im Dorf Usevya in der Region Katavi ein Mob drei ältere Frauen wegen Hexerei. Der Mob machte sie verantwortlich für das Ausbleiben des Regens. Keiner der Mörder wurde verurteilt.»

Es gibt in Tansania und in manch anderen afrikanischen Gegenden sozusagen keinen natürlichen Tod: Stirbt jemand, ist es meist die Schuld einer Hexe. Nicht selten organisieren Angehörige dann einen Auftragskiller, der die vermeintliche Hexe umbringt. Dafür bekommt er bis zu 300’000 tansanische Schilling, umgerechnet etwa 170 Franken. Es geht aber auch billiger.

Das Verhängnis der roten Augen

Simeon Mesaki ist emeritierter Professor der Universität Dar es Salaam und hat als Anthropologe und Ethnologe das Hexen-Phänomen erforscht. «Den Leuten wird weisgemacht, Hexen sähen so und so aus. Kürzlich hörte ich sogar, dass sie fliegen könnten. So ein Unsinn. Es gibt so viele Stereotypen, zum Beispiel in Sukuma-Land, wo ich meine Forschungen machte. Dort heisst es, Hexen erkenne man an ihren roten Augen. Rote Augen jedoch haben einen Zusammenhang mit dem Abholzen der Wälder, die wegen des Feuerholzes vernichtet werden. Der beissende Rauch beim Kochen rötet die Augen. Die meisten Frauen, die umgebracht werden, sind sehr arm. Weil sie sich zum Kochen weder Gas noch Petroleum leisten können, verwenden sie Feuerholz und eben, dann bekommen sie rote Augen. Dann wird gesagt: Das ist eine Hexe!»

Eine besonders verwerfliche Rolle spielen dabei traditionelle Medizinmänner. Es seien in der Regel diese traditionelle Heiler, die bestimmen, wer eine Hexe ist, sagt Hexenforscher Simeon Mesaki. Deren Wahrsagerei ist in Tansania ein grosses Geschäft. Der Kunde will etwas für sein Geld. «Bei der ganzen Geschichte geht es eigentlich um Sündenböcke und um Vorurteile. Man sucht Schuldige für dieses und jenes. Opfer werden dann unfruchtbare Frauen, aber vor allem arme Witwen, die macht- und schutzlos sind.»

Es gibt viele Motive, eine so genannte Hexe umzubringen. Häufig gehe es um Erbschaften in polygynen Ehen. In Tansania gibt es in jeder zehnten Ehe mehr als eine Gattin. Der klassische Fall: Der Ehemann ist tot, die ältere Ehefrau hat eigenen Besitz und die Söhne der jüngeren Frau(en) versuchen nun, sich dieses Besitzes zu bemächtigen, indem sie der älteren Frau eine abwegige Geschichte anhängen, die sie zur Hexe macht – und ihr das Leben kostet.

Kein Besitzrecht für Frauen

Es gibt in Tansania kein Gesetz, das alten Frauen ein Besitzrecht zugesteht, etwa auf Land und Vieh. Nach dem Tod des Ehemannes kann eine Witwe nicht einmal gemeinsam erworbene Güter, geschweige denn den Besitz des Mannes erben. In der Regel geht in streng vaterrechtlichen Gesellschaften wie in Tansania das Erbe vom Vater an die Söhne über. In der Realität gewähren die Kinder ihrer alten Mutter zwar noch ein Bleiberecht und sie darf auch ein Stück Land bebauen. Wenn aber das Verhältnis zu ihren Kindern getrübt ist, kann die alte Witwe schnell einmal von Haus, Hof und Feld vertrieben werden, sagt der Ethnologe Peter van Eeuwijk.

Hexenglaube und Altersarmut hängen eng zusammen. Denn es sind fast ausschliesslich alte, arme Witwen, die Opfer von Hexen-Verfolgungen werden. Ihre desolate ökonomische Lage, eine von Männern beherrschte Gesellschaft und die damit verbundene ungleiche erbrechtliche Situation machen alte Frauen wehrlos und besonders verwundbar. Diese Faktoren und das Fehlen eines formellen Rentensystems sowie die unzureichende Gesundheitsversorgung werden noch viele alte Tansanierinnen vor ihrer Zeit ins Grab bringen.

 

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