Die Initiative «sechs Wochen Ferien für alle» kommt beim Volk gut an. Darum machen die Arbeitgeber nun auch in der Region Basel mobil gegen das Volksbegehren der Gewerkschaften.
Sechs Wochen Ferien für alle. Sechs Woche Sand, Strand und nichts zu tun. Das tönt eigentlich noch ganz verheissungsvoll, zumindest in den Ohren der vielen Arbeitnehmer. Darum zeichnet sich nach den bisherigen Meinungsumfragen auch eine Zustimmung für die Initiative «sechs Wochen Ferien für alle» ab, über die am 11. März abgestimmt wird.
Gar keine Freude an diesen Aussichten haben aber die Arbeitgeber. Um die Stimmung in der Region Basel zu drehen, starten sie hier heute ihre Kampagne. Mit dabei bei der Medienorientierung sind neben dem Arbeitgeber-Präsidenten Marc Jaquet und Gewerbedirektor Peter Malama auch Christoph Buser, designierter Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, Sebastian Frehner (SVP, BS) und Sabrina Mohn (CVP, BL). Für den Anlass konnte auch eine passende Lokalität gefunden werden: die Vorgesetztenstube des Restaurants Schlüsselzunft.
Die Argumentation der bürgerlichen Politiker und Arbeitgebervetreter ist klar: Wegen der weltweiten Finanzkrise sei die Schweizer Wirtschaft schon heute in einer schwierige Phase, sagen sie. Eine Annahme der Initiative würde die Betriebe noch mehr schwächen. Einzelne Unternehmen könnten das nicht mehr verkraften. Darum bedeute mehr Ferien auch: weniger Jobs.
Gewerkschaften verlangen mehr Erholung
Arbeitgeber-Präsident Jaquet hatte bereits vor Kurzem in einem Interview mit der TagesWoche gesagt, das liberale Arbeitsgesetz sei einer der wichtigsten Trümpfe der Schweizer Wirtschaft im immer härter werdenden weltweiten Wettbewerb. Mit der Ferieninitiative und weiteren Begehren könnte dieser Vorteil aber bald verloren gehen.
Unterstützt wird die Initiative dagegen vom Gewerkschaftsdachverband Travail Suisse und den linken Parteien. Der Druck auf die Arbeitnehmer habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen, sagen sie. Dennoch habe vom Gesetz her niemand Anspruch auf mehr als vier Wochen Ferien. Zu wenig für die nötige Erholung und die Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit, sagen die Arbeitnehmervertreter. Darum fordern sie nun mindestens sechs Wochen Ferien für alle.