Die Einkaufstouristen versuchen sich als Fleischschmuggler

Der Shopping-Boom konzentrierte sich am Wochenende vor allem auf die Grenzübergänge bei Basel-Stadt. Und dank des Billigfleisches boomt auch der Schmuggel.

Der tiefe Euro-Kurs verleitet die Einkaufstouristen, besonders Fleisch zu schmuggeln. Am Wochenende flog ein Fall auf, bei dem jemand versuchte 30 Kilo Fleisch am Zoll vorbei in die Schweiz zu bringen. (Bild: Nils Fisch)

Der Shopping-Boom konzentrierte sich am Wochenende vor allem auf die Grenzübergänge bei Basel-Stadt. Und dank des Billigfleisches boomt auch der Schmuggel.

Der Euro ist tief! Dann los, gleich mal ins Deutsche einkaufen gehen. Das haben sich viele Schweizerinnen und Schweizer gedacht – und es auch getan. Denn seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses am Mittwoch lohnt sich der Einkauf ennet der Grenze umso mehr.

Ein erster Boom war am Wochenende; die Basler Verkehrsbetriebe setzten am Samstagnachmittag sogar Extrafahrten der Linie 8 nach Weil ein, was heute Dienstag in der «Basler Zeitung» gar schon als Affront gegen das lokale Gewerbe gewertet wird.

Der grosse Kampf am Zoll, also? Nicht ganz: Die Shopping-Ströme beschränkten sich hauptsächlich auf die Grenzübergänge Riehen–Lörrach und Weil–Friedlingen, wie die Grenzwache Region Basel am Dienstag auf Anfrage sagt. Diese wurden aber sehr gut frequentiert.

Ruhiger wars im Aargau: «An den Grenzübergängen Rheinfelden-Autobahn und Säckingen bewegte sich der Einkaufstourismus nicht über den Volumen der vorherigen Wochenenden», sagt Grenzwache-Sprecher Patrick Gantenbein.

Ein Kilo Fleisch – mehr gibts nicht zollfrei

Und wo Gelegenheit, da auch Diebe: So versuchten sich besonders findige Einkaufstouristen am Schmuggel. Besonders der Fleischschmuggel war am Wochenende laut Grenzwache im Hoch: So erlebten die Grenzwächter einen Fall, bei dem jemand 30 Kilogramm Fleisch zu schmuggeln versuchte. Erlaubt ist eine Freimenge von lediglich einem Kilogramm.

Dabei nützt seit vergangenem Sommer auch der Trick mit dem gewürzten Fleisch nicht mehr. Der Bund hat damals die Freimengen für alles Fleischliche – Ausnahme Wild – auf das eine Kilogramm limitiert. 

Insbesondere festgestellt hat die Grenzwache, dass Waren von höherem Wert von Deutschland in die Schweiz eingeführt wurden. Laut Gantenbein waren dies etwa Velos, Uhren und Brillen. Alles Gegenstände also, deren Anschaffung sich beim aktuell tiefen Eurokurs besonders lohnt.

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Wie wird eigentlich im Tram 8 kontrolliert? Die Geschichte dazu. Und was Sie nicht dabei haben sollten, wenn Sie keinen Ärger mit der Grenzwache wollen: Die Freimengen bei der Einfuhr in die Schweiz in der Übersicht.

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