Die SBB kappen Direktverbindungen von Basel in die Romandie

Der Fahrplanwechsel der SBB am 13. Dezember 2015 bringt vor allem auf der Ost-West-Achse Verbesserungen. Die Region Basel indes steht auf der Verliererseite. Ihr werden die Direktverbindungen nach Lausanne und Genf gestrichen.

Die Region Basel steht beim Fahrplanwechsel der SBB auf der Verliererseite. (Bild: Keystone / Ennio Leanza)

Der Fahrplanwechsel der SBB am 13. Dezember 2015 bringt vor allem auf der Ost-West-Achse Verbesserungen. Die Region Basel indes steht auf der Verliererseite. Ihr werden die Direktverbindungen nach Lausanne und Genf gestrichen.

Endstation Biel! Wer ab dem 13. Dezember 2015 mit dem Zug von Basel nach Neuenburg, Lausanne oder Genf fahren möchte, kann nicht mehr im Zug sitzenbleiben, sondern muss in Biel, Olten oder Bern umsteigen. Dies geht aus der Mitteilung der SBB zum Fahrplanwechsel hervor, der als «der anspruchsvollste seit der Einführung von ‹Bahn 2000› im Jahr 2004» bezeichnet wird.

Auslöser der Verschlechterung der Romandie-Verbindungen ist die Grossbaustelle «Léman 2013» zwischen Lausanne und Genf, wo innert zehn Jahren die Bahninfrastruktur für rund drei Milliarden Franken ausgebaut werden soll. Vom Fahrplanwechsel profitieren können in erster Linie die Zugreisenden auf der West-Ost-Achse von Genf über Bern und Zürich nach St. Gallen. 

Verbesserungen werden vor allem im Fernverkehr angekündigt, der von der Inbetriebnahme der neuen Durchmesserlinie im Zürcher Hauptbahnhof profitieren kann. Hier fallen für die Region Basel zumindest auch ein paar Brosamen ab: Neu wird es mehr Direktverbindungen von Basel nach St. Gallen und Chur sowie sogar zwei Direktzüge nach München geben. Die Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse erfahren aber, wie die SBB mitteilen, «keine wesentlichen Änderungen».

Die wesentlichsten Neuerungen für die Region Basel

  • Der IC-Neigezug aus Basel SBB in Richtung Delémont, der heute noch Direktverbindungen nach Lausanne und Genf ermöglicht, wird neu in Biel enden. Wer ab dem 13. Dezember nach Lausanne reist, muss deswegen in Olten oder Bern umsteigen; nach Genf ist der Anschluss in Biel immerhin auf demselben Perron und ohne Zeitverlust möglich. Das gilt aber nicht für Reisende ab Laufen: Sie müssen eine Verlängerung der Fahrzeit um 15 Minuten in Kauf nehmen. Immerhin verkehren am Vorabend (17.16 und 18.16 Uhr) zwei Zusatzzüge nach Delémont. Die Entlastungs-S-Bahn-Verbindung von Basel nach Aesch (17.16 Uhr) kann deswegen aber nicht mehr verkehren.
  • Der Interregio von Basel SBB durch das Fricktal nach Zürich Flughafen, auch «Flugzug» genannt, verkehrt neu über den Zürcher Hauptbahnhof. Dadurch entstehen zwar neue Direktverbindungen vom Fricktal zum Zürcher Hauptbahnhof, die Fahrzeit zum Flughafen verlängert sich allerdings um neun Minuten. Deswegen wird die Abfahrtszeit in Basel um drei Minuten vorverlegt. Der Entlastungszug zur Hauptverkehrszeit ab Basel (um 6.30 Uhr) nach Zürich wird aufgrund von Trassee-Konflikten mit einer neuen S-Bahn-Verbindung im Grossraum Zürich gestrichen.
  • Der Interregio von Basel SBB über Aarau nach Zürich Hauptbahnhof fährt neu überwiegend weiter nach Zürich Flughafen und Winterthur in  Richtung St. Gallen. Das bringt nicht nur mehr Direktverbindungen nach Winterthur und St. Gallen, zweimal pro Tag fahren die Züge als EuroCity von Basel direkt nach München. Der neue Fahrplan beinhaltet überdies mehr ICE-Direktverbindungen über Zürich nach Chur.

Die wesentlichen Fahrplanänderungen sind über eine interaktive Karte abrufbar:

Vernehmlassung bis 14. Juni

Die SBB haben «aufgrund der engen Termine der Vorbereitung und Produktion der Fahrpläne und aller damit zusammenhängenden Prozesse», wie sie schreiben, eine ausgesprochen kurze Vernehmlassungsfrist einberaumt, die schon am 14. Juni ausläuft. Bis zu diesem Termin können sich die betroffenen Zugreisenden über die zuständigen Stellen ihres Kantons melden. Der Kanton Basel-Landschaft hat bereits einen entsprechenden Aufruf veröffentlicht. In Basel-Stadt ist das Amt für Mobilität zuständig.

 

 

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