«Konkordanz» ist dieser Tage das Lieblingswort der Politikerinnen und Politiker in Bern. Die Bevölkerung versteht nicht, was gemeint ist – seit Anfang Dezember steigen bei Google die Suchanfragen nach «Konkordanz» rapide an.
Seit Mitte November haben sich in der Schweiz bei Google die Suchanfragen nach «Konkordanz» versiebenfacht. Dies geht aus dem Dienst Insights For Search hevor, der alle Suchanfragen anonymisiert auswertet und über den Zeitverlauf angibt, wie häufig bestimmte Begriffe bei Google ins Suchfenster eingetippt wurden.
Nachdem rund um die Parlamentswahlen bereits ein erstes Hoch zu verzeichnen war, steigen die Suchanfragen seit Ende November wieder an, seit Anfang Dezember sogar rapide. Das Verdikt ist klar: Je mehr Bundesbern über Konkordanz spricht, desto mehr Menschen sehen sich genötigt, bei Google nachzuschlagen, was das überhaupt bedeutet. Erfasst sind die Daten bis vorgestern, Samstag 10.12.
Zweimal, seit Google 2004 begonnen hat, die Daten aufzubereiten, erreichte der Suchbegriff «Konkordanz» noch höhere Werte: Im Dezember 2008, als Ueli Maurer hauchdünn vor Hansjörg Walter in den Bundesrat gewählt wurde. Und im Dezember 2007, als Christoph Blocher als Bundesrat abgewählt und durch Eveline Widmer-Schlumpf ersetzt wurde.
Ob Google den Suchenden beim Verständnis der Schweizer Politik tatsächlich weiterhift, darf bezweifelt werden. Als erstes Resultat wird der Wikipedia-Artikel zum Thema Konkordanz ausgespuckt. Da steht einleitend: «Der Begriff Konkordanz (zurückgehend auf lat. concordare ‚übereinstimmen‘) stammt ursprünglich aus der Bibelwissenschaft, spielt aber auch in der Literaturwissenschaft und in benachbarten Disziplinen sowie neuerdings in besonderem Masse in der Korpuslinguistik eine wesentliche Rolle.»
Wer es wirklich wissen möchte, wird im Historischen Lexikon der Schweiz fündig.
Artikelgeschichte
Letzter Abschnitt mit Hinweis auf das Historische Lexikon der Schweiz nach Hinweis von Leser Louis Pinagot ergänzt.