Die SP feiert sich

Als einzige Partei hat die SP schon vor den definitiven Ergebnissen in einem Lokal gefeiert. Drei Gesprächsthemen beherrschten das Fest.

Freuen sich über die Wiederwahl in den Regierungsrat: Hanspeter Wesens, Eva Herzog und Christoph Brutschin (v.l., alle SP) (Bild: sda)

Als einzige Partei hat die SP schon vor den definitiven Ergebnissen in einem Lokal gefeiert. Drei Gesprächsthemen beherrschten das Fest.

Während sich im Messezentrum die Journalisten und die wenigen anwesenden Politiker mit Kartenspiel und Apéro die Zeit vertreiben, hat sich die SP geschlossen ins Volkshaus am Claraplatz verzogen. Dort stehen die Festbänke in langen Reihen, auf der Leinwand werden Fotos vom Wahlkampf und vergangenen Tagen gezeigt und die Genossen mit Bratwürsten und Bier versorgt. Die Stimmung ist einigermassen fröhlich, manches Lachen klingt aber so laut, dass es auf eine gewisse Anspannung schliessen lässt.

Dank und Kritik an den Medien

Soeben wurden die Schlussresultate der Regierungsratswahlen bekannt gegeben und langsam treffen auch die drei überdeutlich wiedergewählten SP-Kandidaten ein. Eva Herzog, Christoph Brutschin und Hans-Peter Wessels nehmen den begeisterten Applaus entgegen und richten sich in kurzen Voten an die versammelte Parteibasis. Alle drei bedanken sich für die Unterstützung, für die Strassenaktionen und für die Stimmen. Alle drei zeigen sich auch erleichtert, die Trendumkehr geschafft zu haben (noch vor einem Jahr musste die SP bei den Nationalratswahlen empfindliche Verluste hinnehmen). Alle drei übten sie auch scharfe Kritik an den Medien, sie seien eben nicht die «besseren Bürgerlichen, sondern die guten Linken», während die Medien bereits über das Ausmass des kommenden Verlustes der SP diskutierten, sei man auf die Strasse gegangen und habe erfolgreich um Stimmen geworben.

Befürchtungen, dass VA Ratsarbeit stören wird

Neben den guten Zwischenergebnissen, den Sitzgewinn der SP im Grossen Rat und die souveräne Wiederwahl ihrer Regierungsräte, wurde das Partygespräch von zwei Themen dominiert. Der Einzug der rechtsextremen VA (Volks-Aktion gegen zuviele Ausländer und Asylanten in unserer Heimat) bereitete nicht nur Grossratspräsident Daniel Goepfert grosses Kopfzerbrechen. «Vom letzten Mal weiss ich: Eric Weber macht im Rat nur Probleme», dieser blockiere die seriöse Ratsarbeit mit unzähligen Vorstössen und seiner ausfälligen Art. Goepfert ist sicher, dass Weber bei dieser Wahl betrogen habe, bei den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehe es lediglich noch darum, das Ausmass dieses Betruges aufzudecken.

Das dritte, ebenfalls heiss diskutierte, Thema der Wahlfeier ist banalerer Natur. Grossratskandidat und Social-Media-Profi Daniel Ordas hat erstaunlich abgenommen. Der Grund sei ein medizinischer Eingriff, eine sogenannte Magenreduktion. «Viele Leute die mich schon länger nicht mehr gesehen haben, haben mich nicht wieder erkannt», er hoffe aber dies habe sich nicht negativ auf seine Wahlchancen ausgewirkt, scherzt Ordas.

Nächster Artikel