Direktor Müller wechselt nach Zürich

Conrad Müller, Direktor des Unikinderspitals beider Basel, wechselt per 1. Mai nach Zürich. Müller war vor einem Monat unter medialem Beschuss, weil die Intensivstation überlastet sei. Der Wechsel stehe in keinem Zusammenhang mit der Berichterstattung, sagt er.

Von Basel nach Zürich: UKBB-Direktor Conrad E. Müller wechselt per Mai 2015 als Direktor zur Hirslanden-Klinik. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Conrad Müller, Direktor des Unikinderspitals beider Basel, wechselt per 1. Mai nach Zürich. Müller war vor einem Monat unter medialem Beschuss, weil die Intensivstation überlastet sei. Der Wechsel stehe in keinem Zusammenhang mit der Berichterstattung, sagt er.

Er war verantwortlich für den grössten Umbau in der Geschichte des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB). Unter der Leitung von Conrad Müller zügelte das UKBB von den Standorten Bruderholz und Burgweg an die Spitalstrasse. Jetzt verlässt Müller das Spital. Er wird ab 1. Mai 2015 Direktor der Hirslanden-Klinik in Zürich, wie das Spital heute Dienstag mitteilt.

Müller geriet in den vergangenen Monaten in die Kritik, weil das Personal überlastet sei, insbesondere auf der Intensivstation. Der Weggang habe aber damit nichts zu tun, sagt UKBB-Verwaltungsratspräsident Manfred Manser. Ein Druck seitens des Verwaltungsrats habe nie bestanden. «Im Gegenteil, wir bedauern den Weggang von Conrad Müller sehr», so Manser.

Müller: «Kein Zusammenhang mit Berichterstattung.»

Auch Müller selbst sagt auf Anfrage, dass der Wechsel zur Hirslanden-Klinik in keinem Zusammenhang mit der Berichterstattung stehe. Er habe schon vor dem September 2014 in Verhandlungen mit der Klinik gestanden. Aus seiner Sicht stehe das UKBB mit einem «starken Team auf einem soliden Fundament».

Das bekräftigt auch Verwaltungsratspräsident Manser: Der Verwaltungsrat habe jederzeit hinter dem CEO gestanden. «Er hat seine Arbeit aus unserer Sicht sehr gut gemacht», so Manser. 

Laut Müller sei die neue Stelle eine grosse Herausforderung: «Wenn jemand von der Champions League der Schweizer Spitallandschaft anruft, ist das eine riesige Chance.» Für ihn schliesse sich mit dem Rückkehr zur Erwachsenenmedizin ein Kreis. «Am meisten werden mir meine Mitarbeitenden fehlen, die mich immer mit viel Elan und Herzblut unterstützt haben», so Müller. Ganz aus der Pädiatrie werde er sich nicht verabschieden: In der Hirslanden-Klinik kämen jährlich mehr als 1000 Kinder zur Welt.

Enger Zeithorizont für Nachfolgeregelung

Der UKBB-Verwaltungsrat schreibt die Stelle des CEO nun aus. Der Zeithorizont sei eng, sagt Manser, aber der Verwaltungsrat sei guter Dinge, dass ein Ersatz rechtzeitig gefunden werden könne. Eine Stellungnahme von Spital-CEO Conrad Müller steht noch aus.

Das UKBB verfügt insgesamt über 900 Mitarbeitende, die sich jedes Jahr um rund 6600 stationäre Patienten kümmern und rund 80’000 ambulante Behandlungen durchführen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Conrad Müller leitet das UKBB seit 2008.

Artikelgeschichte

17:25 Uhr: Um Stellungnahme von Conrad Müller ergänzt.

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