Elisabeth Ackermann verliert ihre Lobbyistin

Die Basler Lobbyistin in Bundesbern hat gekündigt. Muriel Brinkrolf galt als fleissige, engagierte Fachfrau – die Kritik an ihrer Tätigkeit konnte sie aber nie abschütteln.

Braucht frisches Personal: Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann. (Bild: Keystone)

Muriel Brinkrolf verlässt das Präsidialdepartement, sie hat auf Ende August gekündigt. Das bestätigt Sabine Horvath, Leiterin der Abteilung Aussenmarketing und damit Vorgesetzte von Brinkrolf, auf Anfrage. Brinkrolf wechselt zu einem Berufsverband in Bern.

Sie fungierte während über fünf Jahren als Bindeglied zwischen Basel und Bundesbern, sie war einerseits Lobbyistin für Basel-Stadt, stellte anderseits für Basler Parlamentarier und die Regierung Dossiers zu wichtigen Themen zusammen. Geschaffen worden war die Stelle, weil sich Basel-Stadt in Bern notorisch übergangen fühlt.

Muriel Brinkrolf.

Brinkrolf stand häufig in der Kritik für ihre Interpretation der Rolle. Sie sei kaum wahrnehmbar, ihre Aufgabe unklar, monierten regionale Parlamentarier wiederholt. Die Schuld dafür dürfte eher in den Strukturen liegen. Der frühere Regierungspräsident Guy Morin hatte die Lobbyistenrolle tief in der Hierarchie seines Departements versenkt, statt sie direkt bei der Regierung oder der Staatskanzlei anzusiedeln – wie es in anderen Kantonen üblich ist. So fehlte Brinkrolf oft ein klares Mandat, Einfluss konnte sie so nie ausüben. Trotzdem galt sie in der Regierung als fleissige, engagierte Schafferin.

Die mit 200’000 Franken dotierte Stelle der Interessenvertreterin in Bundesbern soll neu besetzt werden. Auch an der Struktur will das Präsidialdepartement nichts ändern.

Für Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann ist der Abgang ein weiteres Personalproblem. Die Stelle des Stadtentwicklers hat sie unlängst neu besetzt, den neuen Kulturchef sucht sie weiterhin – und nun auch noch eine neue Lobbyistin.

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