Engelberger ist nun offizieller Regierungsratskandidat der CVP

Die Basler CVP zieht definitiv mit Lukas Engelberger in den Wahlkampf um den Sitz von Carlo Conti. Die Partei nominierte am Montagabend den 38-jährigen Roche-Rechtskonsulenten als Nachfolger des zurücktretenden Gesundheitsdirektors.

Wehrt sich gegen Kritik, er unternehme zu wenig gegen steigende Krankenkassenprämien: Lukas Engelberger.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Die Basler CVP zieht definitiv mit Lukas Engelberger in den Wahlkampf um den Sitz von Carlo Conti. Die Partei nominierte am Montagabend den 38-jährigen Roche-Rechtskonsulenten als Nachfolger des zurücktretenden Gesundheitsdirektors.

Lukas Engelberger hatte an der Parteiversammlung der CVP am Montagabend leichtes Spiel. Niemand innerhalb der Partei wollte ihm den Regierungsratssitz streitig machen. Eine Niederlage wäre auch garantiert gewesen. Immerhin gilt der 38-jährige Grossrat schon seit längerem als Kronfavorit für die Nachfolge von Carlo Conti, der im Januar überraschend seinen Rücktritt bekanntgab, weil er Nebeneinkünfte unsauber verbucht hatte.

Eugen Keller, alt Regierungsrat und Mitglied des Nominationsausschusses, sagte: «Es ist nicht so, dass wir mit Anmeldungen überflutet worden sind. Die meisten fanden, dass es der jetzige Parteipräsident machen müsse.» Zwei Vorschläge gingen beim CVP-Ausschuss dennoch ein, so wurden Daniel Albietz (Riehener Gemeinderat) und Dagmar Jenny (BVB-Mediensprecherin) zur Nomination vorgeschlagen. Beide Personen lehnten jedoch ab. Die Absegnung der Regierungsratskandidatur Engelbergers war in der «Sichtbar» im Gundeli nur noch Formsache. Der Vater dreier Kinder wurde von den rund 80 Mitgliedern per Akklamation als Regierungsratskandidat gewählt.

GLP will auch

Der Rechtskonsulent bei der Roche sagte, dass er sich für eine wirtschaftsfreundliche, lösungsorientierte und verantwortungsbewusste Politik einsetzen wolle – so wie es seine CVP-Vorgänger Carlo Conti, Eugen Keller und Christoph Stutz getan hätten. Im Regierungsrat seien keine Demagogen gefragt, keine Volkstribunen oder Entertainers, sondern gewissenhafte Schaffer mit einer Vision für Basel.

«Ich glaube, es ist die Stärke der CVP, nicht populistisch, sondern seriös – nicht verletztend, sondern verbindend zu politisieren.» Die Wahl am 18. Mai sei für die CVP nicht nur wichtig, weil sie Regierungspartei bleiben wolle, sondern es gehe auch um diesen Politikstil, so Engelberger. Er sei überzeugt davon, dass die CVP gute Chancen habe, aber Wahlen seien immer eine ungewisse Sache.

Konkurrenz erhält Engelberger von der SVP, die mit dem eher unbekannten Arzt und früheren Grossrat Thomas Egloff ihren ersten Sitz in der Basler Regierung ergattern will. Egloff gilt jedoch als chancenlos. Die GLP hat zudem für den Mittwoch eine Pressekonferenz angekündigt, sie wird wahrscheinlich ihren Präsidenten David Wüest-Rudin für die Ersatzwahl von Conti am 18. Mai 2014 ins Rennen schicken.

Andrea Strahm übernimmt Präsidium

Weil Lukas Engelberger für die Regierung kandidiert, gibt er sein Amt als Parteipräsident der CVP per sofort ab. Die Leitung wird nun die 58-jährige Advokatin Andrea Strahm ad interim übernehmen. Bei einer Wahl Engelbergers in die Regierung wird sie wohl definitiv Parteipräsidentin der CVP Basel-Stadt.

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