Erstmals in Basel: Neue Messgeräte sollen Abgas-Sünder entlarven

Das Lufthygieneamt will herausfinden, welche Autos besonders stark die Luft verpesten. Aktuelle Messungen mit neuartigen Geräten könnten die Diskussion um ein Dieselverbot befeuern.

Dieses Gerät steht an sonnigen Tagen an der Feldbergstrasse bei der Auffahrt zur Johanniterbrücke. Es misst per Infrarot und Ultraviolett die Luftemissionen.

An der Feldbergstrasse stehen seit zwei Wochen Messgeräte, welche die Luft durchleuchten und die Abgaswerte der vorbeifahrenden Autos messen. Das Lufthygieneamt beider Basel filmt und misst jedes Auto einzeln und kann anschliessend die Abgaswerte den unterschiedlichen Fahrzeugtypen zuordnen.

Die Messungen der für Basel neuartigen Geräte zeigen die Abgaswerte im realen Fahrbetrieb und nicht wie sonst auf dem Prüfstand der Motorfahrzeugkontrolle (MFK). Axel Hettich vom Lufthygieneamt erklärt: «Wir wissen, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen den Werten auf dem Prüfstand und in der Realität. Die neuen Messungen sollen zeigen, wie gross diese Diskrepanz tatsächlich ist.» 

Kommt dann das Dieselverbot?

Die Messungen könnten laut Hettich begünstigen, dass Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität tatsächlich umgesetzt werden. Ausserdem könnten die Messwerte auch neue Fakten für politische Diskussionen liefern.

Auslöser für nun laufenden Messungen sei unter anderem der Dieselskandal gewesen, sagt Hettich. In einigen deutschen Städten gibt es deswegen bereits Fahrverbote für Dieselautos. Regierungsrat und Umweltdirektor Christoph Brutschin hat das für Basel bisher ausgeschlossen. Je nachdem, wie die neuen Ergebnisse ausfallen werden, könnte das Dieselverbot wie auch andere Massnahmen neu aufs Tapet kommen.

Das Lufthygieneamt misst an sonnigen Tagen bis Ende September an der Feldbergstrasse und am Wettsteinplatz. Die Ergebnisse sollen bis spätestens Anfang des nächsten Jahres vorliegen.

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