Farewell Madiba: Nelson Mandela ist tot

Der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela ist am Donnerstagabend im Alter von 95 Jahren in Johannesburg an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Eine Sammlung von Reaktionen.

Nelson Mandela in einer Aufnahme von 2006 (Bild: sda)

Der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela ist am Donnerstagabend im Alter von 95 Jahren in Johannesburg an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Eine Sammlung von Reaktionen.

«Unsere Nation hat ihren grössten Sohn verloren», sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma in einer Fernsehansprache. Er sei friedlich dahingeschieden. «Nelson Mandela brachte uns zusammen und zusammen nehmen wir Abschied von ihm», sagte Zuma. Mandela starb um 20.50 Uhr Ortszeit (19.50 Uhr MEZ) in seinem Haus in Johannesburg.

Der Friedensnobelpreisträger, der wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-Regime 27 Jahre im Gefängnis war, galt weltweit als Symbolfigur für Freiheit und Humanität.

Nelson Mandela ebnete den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weissen in seinem Heimatland und wurde dafür 1993 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 1994 wurde er erster Präsident des demokratischen Südafrika und blieb bis 1999 in diesem Amt.

Seit Monaten schwer krank

Mandela war im Sommer wegen einer schweren Lungenentzündung im Medi-Clinic-Heart-Krankenhaus in der südafrikanischen Hauptstadt behandelt worden. Seine letzten Wochen hatte der Friedensnobelpreisträger im Kreis seiner Familie verbracht.

Er soll in seinem Heimatort Qunu im Südosten des Landes beigesetzt werden. Beobachter rechnen damit, dass in Südafrika Staatstrauer ausgerufen wird. Zu den Beisetzungsfeierlichkeiten, die vermutlich in etwa fünf bis sieben Tagen stattfinden, werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet.

Immer wieder im Spital

Der greise ehemalige Präsident war innerhalb von sechs Monaten viermal im Spital behandelt worden. Im Dezember 2012 unterzog er sich einer Gallensteinoperation. Anschliessend erlitt Mandela eine Infektion der Atemwege. Im April musste er wegen einer Lungenentzündung zehn Tage ins Spital.

Nach der erneuten Einlieferung in die Klinik Anfang Juni berichtete das Präsidialamt mehrfach von lebensbedrohlichen Krisen. Zeitweise soll der 95-Jährige künstlich beatmet worden sein und wegen Nierenversagens Dialysen bekommen haben. Die Ärzte hätten der Familie angeboten, über die Abschaltung der lebenserhaltenden Geräte zu entscheiden, meldete die Zeitung «The Citizen».

Letzter öffentlicher Auftritt von drei Jahren

Der zunehmend gebrechliche Nationalheld hatte sich seit vielen Jahren öffentlich nicht mehr geäussert. Sein letzter öffentlicher Auftritt war bei der Schlussfeier der Fussballweltmeisterschaft im Juli 2010 in Johannesburg.

Reaktionen auf den Tod von Nelson Mandela



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