FDP steht alleine da

Falls Finanzdirektor Adrian Ballmer (FDP) frühzeitig zurücktritt, müssen sich die Bürgerlichen hinter einen SVP-Kandidaten stellen. Das sagt CVP-Präsidentin Sabrina Mohn. Mit einem FDP-Kandidaten liesse sich die erste linksgrüne Mehrheit im Baselbiet kaum mehr verhindern.

Will der SVP zu einem Sitz in der Baselbieter Regierung verhelfen: CVP-Präsidentin Sabrina Mohn. (Bild: Keystone)

Falls Finanzdirektor Adrian Ballmer (FDP) frühzeitig zurücktritt, müssen sich die Bürgerlichen hinter einen SVP-Kandidaten stellen. Das sagt CVP-Präsidentin Sabrina Mohn. Mit einem FDP-Kandidaten liesse sich die erste linksgrüne Mehrheit im Baselbiet kaum mehr verhindern.

Finanzdirektor Adrian Ballmer (FDP) hat einen schwierigen Job. Seine Sparvorschläge sind im Parlament heftig umstritten.
Darum bereiten sich die anderen Parteien schon jetzt, wenige Monate nach den kantonalen Wahlen, auf einen Rücktritt von Ballmer vor.

Doch trotz voller Rente nach zwölf Jahren im Amt muss sich Ballmer einen vorzeitigen Abgang gut überlegen. Denn seiner krisengeplagten Partei wird es schwer fallen, den Sitz zu verteidigen. Sehr schwer sogar. Denn mit Unterstützung kann sie nicht rechnen. Auch nicht von Seiten der führenden Mitte-Partei, der CVP.

«SVP soll Verantwortung übernehmen»

Das zeigt die spontane Reaktion der CVP-Präsidentin Sabrina Mohn zum TagesWoche-Artikel über die Ansprüche, welche die SVP an ihrer Parteiversammlung vom Montagabend gestellt hat. «Die SVP will wieder in die Regierung – das unterstützte ich grundsätzlich», schreibt Mohn auf Twitter. Die grösste Landratsfraktion müsse auch in der Regierung vertreten sein und Verantwortung übernehmen. «Darüber braucht es jetzt Gespräche unter den Bürgerlichen. Sonst hat die SP den Sitz auf sicher», twittert Mohn weiter.

Dabei ist sie sich bewusst, dass man ihre Äusserungen bei der FDP nicht gerne hören wird. Die Freisinnigen möchten den zweiten Sitz in der Baselbieter Regierung neben jenem von Sabine Pegoraro unbedingt verteidigen, wie Parteipräsident Michael Herrmann wiederholt gesagt hat. Ungefährlich ist diese Haltung allerdings nicht. Denn die SP steht schon bereit, um von einem Zweikampf unter den Bürgerlichen zu profitieren – und erstmals in der Geschichte des Baselbiets ein linksgrüne Mehrheit in der Regierung zu erreichen.

Nussbaumer – der SP-Favorit

Ein möglicher SP-Kandidat wäre Eric Nussbaumer, der bei den Nationalratswahlen ein Spitzenergebnis erreicht hat. Die SVP will noch nicht über Namen reden. Bei einem frühzeitigen Abgang von Ballmer würde sie aber sofort ihren Anspruch auf den Sitz erheben. Wie  bei jedem Rücktritt, sagt SVP-Präsident Dieter Spiess: «Schliesslich sind wir die stärkste Partei im Kanton.»

Quellen

Twitter-Account von Sabrina Mohn.

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