Fifa-Sprecher: «Sepp Blatter ist nicht involviert»

Nach den Verhaftungen von Fifa-Funktionären in Zürich: Präsident Sepp Blatter nimmt keine Stellung. Blatter sei von den Vorwürfen nicht betroffen, sagte ein Sprecher an einer Medienkonferenz.

Im Fokus der Weltpresse: Fifa-Sprecher Walter de Gregorio musste sich am Mittwochmorgen für den Verband rechtfertigen. (Bild: Screenshot Twitter)

Nach den Verhaftungen von Fifa-Funktionären in Zürich: Präsident Sepp Blatter nimmt keine Stellung. Blatter sei von den Vorwürfen nicht betroffen, sagte ein Sprecher an einer Medienkonferenz.

Darum gehts:
    • Während des Fifa-Kongresses in Zürich wurden heute Mittwochmorgen, 27. Mai, im Hotel Baur au Lac sechs Funktionäre des Weltfussballverbands verhaftet. Dies meldete die «New York Times» am frühen Morgen – inklusive Bildmaterial der Verhaftungen.
    • Gemäss einer Mitteilung des Bundesamtes für Justiz (BJ) hatten die USA um die Verhaftungen ersucht. Gegen die Fussballfunktionäre wird in New York wegen Annahme von Bestechungsgeldern und verdeckten Provisionen ermittelt. Angenommen haben sollen sie diese von den Neunzigerjahren bis heute.
    • Es soll um Bestechungsgelder in der Höhe von über 100 Millionen Dollar gehen, bei denen es um Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechte an Fussballturnieren in den USA und in Lateinamerika ging.
    • Die Fifa startete am Mittwoch um 11 Uhr eine Medienkonferenz. Fifa-Sprecher Walter de Gregorio: «Wir sind genauso überrascht wie Sie.» Präsident Sepp Blatter sei von den Vorwürfen nicht betroffen.
Der Fall Fifa
In einer koordinierten Aktion mit US-Justizbehörden hat die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Zürich Mitglieder des Fifa-Topkaders festgenommen – selbst die Fifa war von der Aktion überrascht.

Es war das sprichwörtliche Erdbeben, das heute durch die Schlagzeilen ging: Sechs Fifa-Funktionäre verhaftet. Der Vorwurf: Korruption. Dabei soll es um über 100 Millionen Dollar gehen, mit denen insbesondere Verkaufsrechte von Sportveranstaltungen gehandelt wurden. Der Antrag kam aus den USA, das Schweizer Bundesamt für Justiz führte die Verhaftungen aus.

Und das Netz erzitterte. Der Grundtenor: Geschieht ihnen recht. Schon lange stand der Fussball-Weltverband im Verdacht, korrupt zu sein. Mit den Verhaftungen scheint der Vorwurf für die Öffentlichkeit erhärtet:

Der Zeitpunkt der Verhaftungen ist für die Fifa heikel. Sie fanden mitten im Kongress des Verbands statt, an dem auch die Wahlen durchgeführt werden, an denen Präsident Sepp Blatter erwartete, bestätigt zu werden. An einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz sagte Fifa-Sprecher Walter de Gregorio am Mittwochmorgen: «Wir sind ebenso überrascht wie Sie alle.» Es sei aber letztlich auch für die Fifa gut, wenn diese Fälle von Fehlverhalten aufgedeckt würden.

Dabei hielt sich ausgerechnet der Mann zurück, der als Präsident die Gesamtverantwortung für den Verband hat und den nun alle im Fokus haben: Fifa-Direktor Sepp Blatter. Dieser nimmt aber keine Stellung. Sprecher Walter de Gregorio sagte an der Medienkonferenz: «Sepp Blatter ist nicht von den Vorwürfen betroffen.» So stellte sich die Fifa auch auf den Standpunkt: «Wir sind die geschädigte Partei.»

Die Medienkonferenz der Fifa dauerte insgesamt 30 Minuten.

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