Am Montagabend flog ein Meteor durch den Nachthimmel von Basel. Forscher versuchen nun, seine Flugbahn zu berechnen. Augenzeugenberichte können ihnen dabei helfen.
Der Feuerball am Montagabend war ein Spektakel, verwundert rieben sich viele Basler die Augen ob des speziell hellen Meteoriten, der über den Nachthimmel schoss. Die Beobachtungen und Videos der Augenzeugen könnten nun von wissenschaftlichem Interesse sein: Die Fachgruppe Meteorastronomie (FMA) versucht, die Flugbahn des Feuerballs zu berechnen und verwendet dazu unter anderem auch Augenzeugenberichte.
Die Forschergruppe hat es sich zum Ziel gemacht, Meteoren systematisch zu beobachten und wissenschaftlich verwendbare Daten zu generieren. Auch Angaben von Augenzeugen dienen dabei als Grundlage, möglicherweise lässt sich sogar der Aufschlagsort des Meteoriten vom Montag berechnen, denn der Feuerball löste speziell viele Berichte von Augenzeugen aus, sagt Jonas Schenker, Mitglied der Fachgruppe.
Mit Hilfe der Ortsangaben in den Augenzeugenberichten können die Forscher wertvolle Informationen über die Flugbahn gewinnen, sagt Schenker. Würde die Fachgruppe den Meteoren aufgrund der Beschreibungen und Daten finden, käme der Fund der Forschung zugute. «Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es den Meteoriten noch gibt. Dafür muss er gross genug und nicht durch die heftige Kollision mit der Erdatmosphäre komplett verglüht sein», sagte Schenker. Wer die Feuerkugel, wie man Meteoren von solcher Leuchtkraft nennt, gesehen hat, kann seine Beobachtungen der Fachgruppe zukommen lassen.
Schweizweites Netz von Kameras geplant
Momentan baut die Fachgruppe Meteorastronomie ein schweizerisches Meteor-Netzwerk auf. An zahlreichen über die ganze Schweiz verteilten Beobachtungsstationen installiert die Gruppe automatische Kameras, die permanent den Nachthimmel überwachen und Vorkommnisse – wie zum Beispiel den hellen Meteor vom Montagabend – aufzeichnen. Bereits an sieben Standorten existieren solche Kameras zur Meteorenbeobachtung. Einer davon gelang es am Montagabend, die vielbemerkte Feuerkugel zu fotografieren. Die Kamera auf der Sternwarte Sonnenturm Uecht im bernischen Niedermuhlern erfasste den Meteoren klar und deutlich, wie das Artikelbild zeigt.
Schenker nimmt anhand dieser 360-Grad-Aufnahme an, dass der Meteor durch die Anziehungskraft des schweren Jupiters oder durch eine Kollision mit einem anderen Meteoren von seiner Bahn abgekommen ist. Beim Eintreten in die Erdatmosphäre begann der Flugkörper zu glühen und zog so den sichtbaren Schweif hinter sich her.
Und so sah das ganze aus (das Video haben Beobachter aus Herrenberg bei Stuttgart auf Youtube hochgeladen):