Gefordert: Oskar Kämpfer

Klar in der Haltung, weniger aggressiv im Auftreten. Oskar Kämpfer wünscht sich eine andere SVP im Baselbiet.

SVP-Präsident Oskar Kämpfer will einen freundlichen Wahlkampf. (Bild: Nils Fisch)

Eine andere Baselbieter SVP, das ist das Ziel des neuen Parteipräsidenten Oskar Kämpfer (59). Immer noch klar in der Haltung, aber weniger aggressiv im Auftreten. Natürlich passt das in der Partei längst nicht allen. Dieter Spiess, der ehemalige Parteipresi, zog vor ein paar Monaten öffentlich über den Unternehmer her. Und Nervensäge Urs-Peter Moos versuchte ihm rund um seine Wahl an die Parteispitze Verfahrensfehler nachzuweisen. Doch Kämpfer setzte sich durch. Spiess ist verstummt und Moos hat die Partei wenige Monate nach dem Eintritt auch schon wieder verlassen.

Nun kann sich Kämpfer auf die Arbeit konzentrieren. Auf die Rückeroberung des 2011 verloren gegangenen Sitzes in der Baselbieter Regierung. Und damit auf die Kandidatur von Thomas Weber bei der Wahl vom 3. März. Den Wahlkampf hat die neue Parteileitung allerdings fast verpasst. Ursprünglich wollte sie die Kandidatenkür der Parteiversammlung vom 17. Januar überlassen. Danach hätte die Kampagne wohl kaum mehr rechtzeitig vor den Winterferien gestartet werden können. Das merkte auch die SVP-Spitze – und nahm den Entscheid vorweg.

Er will keine Polemik

Nun kann die Partei loslegen. Mit einer Kampagne, die Webers Führungserfahrung ins Zentrum rücken soll, seine analytische Kompetenz und seine Teamfähigkeit; der 51-jährige Ingenieur hat eine leitende Funktion im Bundesamt für Strassen. Polemik will Kämpfer keine, auch im Wahlkampf nicht. Darum kommt es für ihn auch nicht infrage, den SP-Kandidaten Eric Nussbaumer als «Fusions-Turbo» hinzustellen und ihn wegen seiner Sympathie für eine Fusion der beiden Basel zu attackieren, wie es zum Beispiel die «Basler Zeitung» von der SVP gefordert hat. «Es geht doch jetzt um eine wichtige Personalie und nicht um die Fusion», sagt Kämpfer dazu.

Bei einer Niederlage würde man ihm seine Zurückhaltung wahrscheinlich wieder zum Vorwurf machen. Das weiss Kämpfer. Doch er glaubt an den Sieg, dank der Zusammenarbeit mit den anderen bürgerlichen Parteien, die wieder Gefallen finden an der SVP und ihrer neuen Freundlichkeit. Und er ist überzeugt vom neuen Kurs: «Oder war die SVP 2011 etwa erfolgreich mit ihrem damaligen Stil?»

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 18.01.13

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