Der Verein Ökobande will mit Tretmobilen Integration betreiben – die Fahrzeuge sind aber nicht erlaubt.
Da bemüht sich unser Kanton mit allen möglichen Projekten um Integration und nimmt viel Geld in die Hand. Kommt aber ein privater Verein und will dasselbe machen, dann heisst es: Fehlanzeige. Integration darf nur sein, wenn Regeln buchstabengetreu eingehalten werden. Und beim Thema Tretmobil ist genau das umstritten.
Tretmobile, das sind jene veloartigen Fahrzeuge, die an Ferienorten gemietet werden können. Der Verein Ökobande will mit diesen Fahrzeugen Integration betreiben: Ältere Menschen aus dem Dreiländereck sollen zugezogenen ausländischen Kindern Geschichten über die Region erzählen, die Natur nahebringen oder auch Traditionen wie die Fasnacht.
Nur für Behinderte
Um das Ganze spielerisch zu gestalten, hat sich der Verein Tretmobile zugelegt. Einige stehen nun aber bei der Polizei. Der Grund: Die Verwendung solcher Mobile sei auf öffentlichen Strassen und Wegen nur für Behindertentransporte (!) erlaubt, schreibt die Polizei. Und warnt: Bei anderweitiger Verwendung müsse mit einer weiteren Sicherstellung und einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gerechnet werden.
Ein Verein will also Integration zwischen den Menschen in der Region betreiben, ohne die Umwelt zu verpesten, jemanden zu belästigen oder zu gefährden. Geht nicht. Ein Gesetz verhindert das. Jetzt muss der Fall neu beurteilt werden. In dieser Zeit hätten etliche Kinder aus dem Ausland erfahren, warum zum Beispiel einmal im Jahr Tausende Erwachsene kostümiert durch Basel laufen.
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 07.06.13