Hommage an Dieter Spiess

Schiessereien, Raubüberfälle, unendliche Staus und unfähige Politiker, die vom unfähigen Volk immer und immer wieder gewählt werden. Der ehemalige SVP-Präsident Dieter Spiess aus Gelterkinden hat in der BaZ eine «Hommage» an den Kanton Basel-Stadt geschrieben, die wir hier leicht modifiziert nachdrucken.

Dieter Spiess hat einen – wir wagen die Behauptung – leicht getrübten Blick auf die Stadt Basel geworfen. Das funktioniert auch in die andere Richtung. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Schiessereien, Raubüberfälle, unendliche Staus und unfähige Politiker, die vom unfähigen Volk immer und immer wieder gewählt werden. Der ehemalige SVP-Präsident Dieter Spiess aus Gelterkinden hat in der BaZ eine «Hommage» an den Kanton Basel-Stadt geschrieben, die wir hier leicht modifiziert nachdrucken.

In jungen Jahren habe ich Basel Gelterkinden als attraktive Grossstadt nettes Dorf mit vielfältigem Angebot jeglicher Art erlebt. (In besonderer Erinnerung sind mir das Kifferpärkli gleich beim Bahnhof, der ehemalige DVD- und Hasch-Vertrieb und natürlich der Schuhladen von Dieter Spiess selber geblieben. Nach einem Korbball-Unfall – Sie wollen es nicht genauer wissen – kaufte ich dort in den 90er-Jahren einmal ein einwandfreies Paar Stollenschuhe.) Damals hat die Innenstadt mit ihren Läden und Boutiquen zum Shoppen eingeladen. Für Grosseinkäufe in Basel Gelterkinden konnte man das Auto benutzen, in dessen Kofferraum man die vollen Einkaufstaschen verstaute, um anschliessend noch einzukehren (am liebsten natürlich im lauschigen Roseneck) und das lebhafte bedröhnte Treiben der Stadt der Jungs vis-a-vis im bereits erwähnten Kiffer-Pärkli zu geniessen.

Heute sind solche Einkaufstouren nach Basel Gelterkinden nicht mehr interessant. Denn die Regierung sorgt mit Eifer für eine autofreie Stadt eine Landschaft, in der es mehr teure und ineffiziente Strassenprojekte als gescheiterte Regierungsratskandidaturen von Eric Nussbaumer gibt. Staus in allen Stadtteilen auf der Autobahn, rund um Liestal und zwischen Sissach und Gelterkinden sind alltäglich, weil unzählige Baustellen einen flüssigen Verkehr verhindern. Parkplätze in der Innenstadt gibt es kaum mehr dafür jede Menge, das wollen wir neidlos anerkennen. Nur dauert es halt einen Moment, bis man sich von Basel bis nach Gelterkinden durchgekämpft hat. Wer sein Glück in einem der voll besetzten Parkhäuser versucht, wird vergeblich seine Kurven drehen, um schliesslich entnervt das nächste Parkhaus anzusteuern, wo das gleiche Ergebnis aufwartet. Auswirkung dieser Politik ist ein fortlaufendes Ladensterben in der Innenstadt.

Wildwestzustände

Wer den ÖV nach Basel Gelterkinden und überhaupt ins Baselbiet wählt, muss sich dennoch fragen, ob dieser Stadt Kanton noch einen Besuch wert ist. Denn es herrschen Wildwestzustände: Raubüberfälle auf Passanten, Einbrüche und Schiessereien sind an der Tagesordnung (hier zur Auflistung der Baselbieter Polizei), welche das Stadtbild Bild dieses jungen Kantons erschreckend prägen. Betagte Menschen trauen sich nicht mehr auf die Strasse, weil sie Angst vor Überfällen haben. Aber auch junge Leute Bjiouterieren, wie kürzlich passiert, werden am helllichten Tag mitten in der Stadt zusammengeschlagen und schwer verletzt ausgeraubt (auch hier hätten wir eine passende Meldung).

Ungeachtet dieser Entwicklung hat Regierungspräsident Guy Morin Sicherheitsdirektor Isaac Reber kürzlich im Brustton der Überzeugung verkündet, das Baselbiet sei ein friedlicher Stadt Kanton! Dass es sich bei den Tätern praktisch ausnahmslos um Asylbewerber aus Nordafrika und Osteuropa handelt, wird vom Regierungspräsidenten Sicherheitsdirektor, der sich begeistert über Basels Multikulti-Bevölkerung äussert (ja, das gefällt dem Isi durchaus), heruntergespielt und verharmlost (aber dafür hat der Isi ja Sie, Herr Spiess). Zum Schutz der Bevölkerung hat die Regierung die billigste Massnahme getroffen: Den Senioren rät sie zu Selbstverteidigungskursen und gibt sogenannte Schriller ab zur Abschreckung gegen Angreifer. Gleichzeitig lehnt die Regierung das Einsetzen von Sie holt die Militärpolizei zum Schutz der Bevölkerung (Bravo! Alles weitere zu diesem Glanzstück hier) und Unterstützung der überlasteten Kantonspolizei kategorisch ab. Anstatt sich all dieser Probleme endlich anzunehmen, setzt der Regierungsrat viel lieber Kommissionen mit stupiden Aufgaben ein: die Stadtbildkommission, welche sich an aufgehängten Fahnen und sie verbietet. Oder die neu eingesetzte Koordinatorin für Religionsfragen, über deren Funktion wir nur ungläubig staunen können alles daran, die Söhne von ehemaligen Kollegen in tolle Jobs zu hieven.

Angesichts solcher Zustände im Stadtkanton auf der Landschaft dürfen wir Baselbieter Basler uns doch freuen, unsere eigene Regierung zu haben, die wir selber wählen. Wir müssen nicht in Basel Gelterkinden einkaufen, denn wir haben ausgezeichnete Einkaufsmöglichkeiten in unserem Kanton. Im Stadtkanton mit seinen knapp 196000 Einwohnern (alles Ausländer!) sitzen sieben Regierungsräte und 100 Grossräte (alle blöd für Herrn Spiess). In Baselland leben rund 278000 Menschen (alles Schweizer!). Trotzdem begnügen wir uns sie sich mit fünf Regierungsräten und 90 Landräten (alle toll für Herrn Spiess).

Ein lustiges Demokratieverständnis

Sind sich die Baselbieter Basler Befürworter einer Wiedervereinigung bewusst, was sie heraufbeschwören? Wer glaubt, eine Fusion mit dem Baselbiet bringe uns Vorteile, der träumt und ist realitätsfremd. Das üble Beispiel des StadtLandkantons, der mit seinem riesigen, kostspieligen, mit Steuergeldern (sofern vorhanden. Man ist ja wirtschaftlich nicht mehr so stark wie auch schon) finanzierten Verwaltungsapparat tatenlos die zunehmende Kriminalität duldet und wo die Bevölkerung immer wieder die gleichen unfähigen Leute in die Regierung wählt (dahinter können wir nur ein grosses Ausrufezeichen setzen. Und weisen in diesem Kontext auch gerne auf das lustige Demokratieverständnis von Dieter Spiess hin), sollte uns überzeugen, dass eine solche Partnerschaft unserem schönen Baselbiet nur Nachteile bringen kann.

Deshalb: «Mir si und bliibe Baselbieter!» leicht verstört nach der Lektüre dieser Hommage. Mit den besten Grüssen nach Gelterkinden!

  • Den Original-Beitrag von Dieter Spiess in der «Basler Zeitung» vom 6. November finden Sie hier.

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