Nach der Zustimmung des Bundesrates zum Gripen-Kauf zeigt sich Verteidigungsminister Ueli Maurer zufrieden. Und er ist optimistisch, auch das Volk von der Beschaffung überzeugen zu können.
Herr Maurer, gab es im Bundesrat noch grosse Diskussionen, bevor er Ihrer Gripen-Vorlage zustimmte?
Maurer: Nein, das ging glatt durch. Wir hatten ja schon mehrmals darüber diskutiert. Heute war das eher eine Formalität.
Das Beschaffungsprojekt kommt jetzt ins Parlament. Wie schätzen Sie die Chancen ein: Werden die Parlamentarier zähneknirschend zustimmen, nachdem sie nun in der Kommission schon etwas Lärm gemacht haben?
Zähneknirschend nicht. Das Projekt ist nämlich so gut, dass sie fast applaudieren könnten. Aber das ist im Parlament ja nicht üblich.
Wie wichtig war die neue Zusammenarbeit mit dem neutralen Schweden statt mit Nato-Ländern oder gar mit den USA, wie bisher beim F/A-18?
Das ist sicher ein Vorteil. Weil Schweden ein zuverlässiger Partner ist. Schweden ist allianzfrei, wie die Schweiz auch. Und die beiden Nato-Staaten Frankreich und Deutschland waren uns ja in keiner Art und Weise entgegengekommen. Darum ist Schweden eine gute Lösung auch für die künftige Zusammenarbeit.
Es gibt sicher noch eine Volksabstimmung über diese Flugzeugbeschaffung. Werden Sie das Volk überzeugen können?
Ich glaube, das Volk wird zustimmen. Letztlich geht es ja um die Sicherheit, um den Frieden und um den Wohlstand. Und unseren Wohlstand wird ja wohl niemand aufs Spiel setzen wollen.
Sie argumentieren in der Botschaft für den Gripen, nur dank diesem Flugzeug werde die Finanzierung anderer Armeeteile nicht gefährdet. Sieht es so schlimm aus?
Tatsächlich lässt nur der Gripen die Finanzierung auch anderer wichtiger Beschaffungen zu. Ein anderes Flugzeug würde in den nächsten Jahren 4 oder 5 Milliarden mehr kosten. Der Gripen ist aber nicht nur ein günstiger Flieger. Er ist ein Flieger, den auch die Schweiz bauen würde, wenn sie das müsste.
Quellen