Juso befürchten Erhöhung der Studiengebühren auch an der FHNW

Nachdem eine Erhöhung der Studiengebühren an der Uni Basel beschlossen wurde, wächst die Unruhe nun auch an der FHNW. Die Juso wollen frühzeitig verhindern, dass das Studium auch dort teurer wird.

(Bild: Nils Fisch)

Nachdem eine Erhöhung der Studiengebühren an der Uni Basel beschlossen wurde, wächst die Unruhe nun auch an der FHNW. Die Juso wollen frühzeitig verhindern, dass das Studium auch dort teurer wird.

Die Studiengebühren an der Uni Basel werden ab Herbstsemester 2014 definitiv um 150 Franken höher. Dies ist ein alarmierendes Zeichen für die Studierenden in der Region. Es kursiert das Gerücht, dass das Studium nun auch an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) teurer werden soll. Am Mittwoch äusserten die Juso Basel-Stadt ihre Bedenken diesbezüglich. Grossrätin Sarah Wyss reichte eine Interpellation ein, die den Regierungsrat mit diesem Gerücht konfrontiert (siehe Rückseite dieses Artikels).

Die Juso finden scharfe Töne für eine mögliche Erhöhung: «Neoliberaler Bullshit erster Güte mit Wiederholungscharakter», heisst es in der Titelzeile der Medienmitteilung vom Mittwoch. Die Vermutungen stützen sich auf Gerüchte, die aus der Studentenschaft der FHNW vernommen wurden. Allerdings hat die Partei keine handfesten Beweise, ob etwas dran ist. Die Regierung hat sich dazu noch nicht geäussert.

Juso wollen «präventiv» eingreifen

Sind diese Vermutungen nicht etwas vage für eine solche Panikmache? Juso-Präsident Beda Baumgartner beantwortet diese Frage mit einem klaren Nein: «Wir wollen lieber präventiv etwas zu früh eingreifen, als dass die Studierenden wieder vor vollendete Tatsachen gestellt werden.» Mit «wieder» meint Baumgartner die Erhöhung der Studiengebühren an der Universität Basel.

Diese erfolgte nicht ganz freiwillig, sondern war eine indirekte Bedingung der Trägerkantone Baselland und Basel-Stadt. Die Kantone versprachen der Uni Basel für die Jahre 2014-2017 einen Globalbeitrag von insgesamt 1,3 Milliarden Franken, allerdings nur, wenn die Universität jährlich vier Millionen Mehreinnahmen generiert. Ähnlich könnte es, so die Befürchtungen der Juso, auch an der FHNW laufen: Alle Trägerkantone der FHNW ausser Basel-Stadt, also Baselland, Solothurn und Aargau, haben ein Sparprogramm verabschiedet.

Daher sei es laut Baumgartner sehr gut möglich, dass die Erhöhung der Studiengebühren eine darin enthaltene Forderung ist, die man dann, ähnlich wie in Basel-Stadt, nicht mehr so schnell aus dem Gesamtpaket streichen kann. «Die Erfahrung mit der Uni Basel hat gezeigt, dass man früh intervenieren muss, um überhaupt eine Chance zu erhalten, sich an der Debatte zu beteiligen», sagt Baumgartner.

FHNW lässt Vorwürfe unkommentiert stehen

Die Leitung der FHNW ist zurückhaltend und will die Vorwürfe der Juso lieber nicht kommentieren, bevor der Regierungsrat die Interpellation beantwortet hat. Kommunikationsleiter Thomas Langholz weist darauf hin, dass solche Fragen bei einer Institution mit vier Trägerkantonen eine komplexe Angelegenheit seien. Über allfällige Erhöhungen entscheidet ein Aufsichtsgremium mit Vertretern der unterschiedlichen Standorte und Regierungen. 

Das Studium an der FHNW kostet momentan 700 Franken pro Semester, ausser an der Musikhochschule, wo die Gebühr 800 Franken beträgt. Mit 850 Franken pro Semester zählt Basel zu den teureren Universitäten der Schweiz, wie eine Übersicht der Berufsberatung aufzeigt. Teurer sind nur noch St. Gallen und das Tessin.

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