Während die Jury der Universitären Psychiatrischen Kliniken demnächst das Ergebnis des Architekturwettbewerbs für einen Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik auf dem Gelände der Basler Erwachsenenpsychiatrie verkünden will, lancieren Kinderpsychiater und Eltern jetzt eine Petition gegen diese Pläne.
Die Kinder- und Jugendpsychiater wollen dem Treiben nicht länger zusehen und lancieren zusammen mit mehreren Patientenorganisationen eine Online-Petition. Sie wehren sich gegen den geplanten «teuren Neubau» der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik auf dem Gelände der Erwachsenenpsychiatrie am Stadtrand. Statt zentralistischem Standort sollten mehrere Standorte in den Quartieren erhalten bleiben, die sich «räumlich am Kinderspital» orientieren. Ausgerechnet diejenige Berufsgruppe, die dereinst Patienten, also Kinder und Jugendliche, der Klinik zuweisen sollen, leisten hartnäckigen Widerstand dagegen.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik dürfe nicht an den Stadtrand auf das Gelände der Erwachsenenpsychiatrie verlegt werden, fordern die Organisationen. Die über die ganze Stadt verteilten Standorte in den Wohnquartieren müssten entweder erhalten, ausgebaut oder in der Nähe des Kinderspitals angesiedelt werden. Damit würde weiterhin nicht nur eine optimale fachliche Vernetzung mit dem Kinderspital, sondern eine «lebensnahe» und «entstigmatisierte» Behandlung gewährleistet.
Architektur-Wettbewerb weit vorangeschritten
Doch die Pläne für einen Neubau auf dem Gelände der Erwachsenenpsychiatrie sind bereits weit vorangeschritten. Eine Jury brütete über mehreren Dutzend Vorschlägen von Architekturbüros. Ende Juli will die Jury die Öffentlichkeit über das Ergebnis des Architekturwettbewerbs für den grob geschätzen 30 Millionen Franken teuren Neubau informieren.
Seit diesem Jahr sind die Spitäler und Kliniken selbständig. Deshalb haben weder der Grosse Rat noch der Regierungsrat zum Neubau noch etwas zu sagen. Der Entscheid für den Neubau liegt jetzt beim Verwaltungsrat der Universitären Psychiatrischen Kliniken. Diese Autonomie hat aber auch ihren Preis. Der Verwaltungsrat wird vor allem die Frage prüfen müssen, ob die Klinik den Neubau ohne Subventionen finanziell überhaupt stemmen kann.
Für die betroffenen Eltern, Patientenorganisationen und zuweisende Psychiaterinnen und Psychiater ist die Antwort auf diese Frage längst ein klares «Nein»: «Rufen Sie Herrn Regierungsrat Carlo Conti und den Verwaltungsrat der UPK dazu auf, die Neubaupläne auf dem Friedmattareal endgültig ad acta zu legen!», fordern sie.