Wäre am 11. März 2012 Regen gefallen, hätte das Schweizer Stimmvolk dem Bau von Chalets und Ferienwohnungen in den Bergen wohl keinen Riegel geschoben. Das behaupten Basler und Luzerner Politökonomen in einer noch unveröffentlichten Studie, nachdem sie bei 400 Volksabstimmungen den Einfluss des Wetters untersucht haben.
Fazit: Verbreiteter Regen würde den Ja-Anteil im Durchschnitt um etwa 1,2 Prozentpunkte senken. Denn Regen verursache miese Laune, das wiederum mindere die Risikofreude und umgekehrt. Et voilà: Die Zweitwohnungs-Initiative wurde mit 50,6 Prozent angenommen – weil die Sonne schien.
Das St. Galler «Tagblatt» gibt sich höchst erstaunt: Die Aussage, dass die basisdemokratische Schweiz «durch so etwas Banales wie das Wetter» gesteuert sein soll, grenze «an Landesverrat».
Die Forscher relativieren. Denn es gibt ja auch die Briefwahl. Im Sinne einer sachorientierten Entscheidungsfindung sei es in der Tat «gut, dass nicht alle Stimmbürger am selben Tag abstimmen».