Die Baselbieter SVP hat entschieden: Myrta Stohler soll für die zurückgetretene Landratspräsidentin Daniela Gaugler übernehmen. Die 64-jährige Politikerin aus Diegten bringt einen grossen Rucksack mit.
Nach dem Eklat um Daniela Gauglers Rücktritt als Landratspräsidentin stellt die Baselbieter SVP eine erfahrene Ersatzkandidatin auf. Die 64-jährige Myrta Stohler aus Diegten soll für den Rest des Amtsjahres übernehmen und als höchste Baselbieterin amten. Die Wahl findet am 13. November statt.
«Myrta Stohler konnte mit ihrer Erfahrung und breiten Akzeptanz in der Auswahl punkten», sagt SVP-Fraktionspräsident Dominik Straumann. Sie sei die Person, die es im Moment brauche, um Ruhe ins Amt des Landratspräsidiums zu bringen. Deshalb habe auch sie den Vorzug vor SVP-Landrat Roman Klauser gehabt, der bereits im Büro des Landrats sitzt.
Wohlwollen bei Fraktionspräsidenten
«Das ist eine Nomination ohne Wertung gegenüber der anderen Kandidaten oder der Amtsvorgängerin», betont Straumann. Mit Stohler hat die Partei eine Landrätin aus der Fraktion gewählt, die noch nicht im Büro des Landrats war. In einem ordentlichen Verfahren wird das Landratspräsidium von einem Angehörigen des Büros besetzt.
Die Nomination sei den Präsidenten der anderen Landratsfraktionen unterbreitet worden und stosse auf breite Akzeptanz, sagt Straumann. Dass das Landratspräsidium bis Ende der Amtsperiode nächsten Sommer der SVP zustehe, werde nicht bestritten.
«Wir gehen von einem guten Wahlresultat aus», so Fraktionspräsident Straumann. Klaus Kirchmayr, Präsident der Grünen-Fraktion, sagt: «Die Nomination stösst bei uns auf Wohlwollen.» Stohler sei eine erfahrene und ausgeglichene Politikerin, die nicht polarisiere. Sie sei bestens für das Amt geeignet.
Polit-Veteranin aus Diegten
Mit Myrta Stohler stellt die Baselbieter SVP nun eine Polit-Veteranin zur Wahl, die bereits über jahrelange Erfahrung in Präsidialfunktionen politischer Körperschaften verfügt: Sei es als Gemeindepräsidentin oder als Funktionärin eines Kantonsverbands.
Stohler kann auf eine lange Karriere in der Kommunalpolitik zurückblicken. Sie war von 1990 bis 2012 im Gemeinderat der Oberbaselbieter Gemeinde Diegten. Nur vier Jahre nach ihrer Wahl in den Gemeinderat wurde sie als erste Frau Diegter Gemeindepräsidentin.
In den Landrat wurde Stohler erst 2006 gewählt. Seither reichte sie nur drei Vorstösse im eigenen Namen ein. Sie war aber eine engagierte Netzwerkerin für die 86 Baselbieter Gemeinden: Seit 2004 präsidierte sie bis zu ihrem Rücktritt als Diegter Gemeindepräsidentin den Verband der Baselbieter Gemeinden (VBLG). Diese Körperschaft repräsentiert sämtliche Gemeinden der Landschaft.