Militante Tierschützer melden sich zurück

Lange war es in der Schweiz ruhig um die Animal Liberation Front. Im Baselbiet und im Tierpark Lange Erlen haben sich die radikalen Tierschützer nun wieder bemerkbar gemacht.

Im Fokus radikaler Tieraktivisten: Jagd-Hochsitze im Baselbiet.

Lange war es in der Schweiz ruhig um die Animal Liberation Front. Im Baselbiet und im Tierpark Lange Erlen haben sich die radikalen Tierschützer nun wieder bemerkbar gemacht.

Der Schweizer Ableger der US-amerikanischen Tierschutz-Organisation Animal Liberation Front (ALF) bekennt sich dazu, Ende April mehrere Hochsitze im Baselbiet zerstört zu haben. Zudem will die ALF ihre Botschaften auf einer Jagdhütte aufgesprayt haben, um gegen «mörderische Jagdaktivitäten» zu demonstrieren. Die Meldung, aufgeschaltet auf einem einschlägigen Blog, schliesst mit der Drohung: «Passt auf ihr verfluchten Bastarde, wir werden bald zurückkehren».

In einem Fall ist auch Strafanzeige gestellt worden. Die Oberwiler Jagdgesellschaft hat ihren zerstörten Hochsitz der Baselbieter Polizei gemeldet.

Schlagzeilen im Sommer 2009

Für Schlagzeilen sorgte die Animal Liberation Front in der Schweiz letztmals im Sommer 2009. Die Tierschutz-Organisation US-amerikanischer Herkunft soll damals in den Brandanschlag auf die Jagdhütte Daniel Vasellas im Tirol involviert gewesen sein. Damit sollte Druck auf Novartis ausgeübt werden, die Zusammenarbeit mit dem auf Tierversuche spezialisierten Labor HLS zu beenden.

ALF lehnt jegliche Form von Tierhaltung und die Verwertung tierischer Produkte ab. Eine Einschätzung der ALF findet sich in einem Interview des «Tages-Anzeiger» mit dem Schweizer Terrorismus-Forschers Jean-Marc Flükiger.

Lange Erlen im Visier

Spuren hinterliess die ALF auch im Stadtkanton. Auf zwei Eingangstafeln des Tierparks Lange Erlen sprayten die Aktivisten «Tiergefängnis». Edwin Tschopp, Präsident des Trägervereins, hat deshalb Anzeige erstattet. Tschopp zeigt sich auf Anfrage resigniert, versuche der Park doch seit einiger Zeit die Lebensräume der Tiere so natürlich wie möglich zu gestalten. Gehege würden vergrössert, die Anzahl der Tiere verringert. «Gewisse Tierschützer sind so sektiererisch, mit denen lässt sich nicht reden, da kannst du ebenso gut mit einer Betonwand diskutieren», sagt Tschopp. 

Die Antwort der ALF, aufgesprayt im Eingangsbereich des kleinen Zoos: «Nur Freiheit ist artgerecht.»

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