Nach der Abfuhr für Veloring folgt ein neuer Anlauf für die Zollibrücke

Nur gerade zwei Wochen nach der schmerzlichen Abfuhr für die Veloring-Vorlage an den Abstimmungsurnen, setzt die Basler Regierung mit einem Masterplan Velo weiterhin auf eine Vorwärtsstrategie in der Velopolitik. Unter anderem mit dem Projekt Zollibrücke, das jetzt separat zur Debatte gestellt werden soll.

Nach der Veloring-Schlappe soll das Teilprojekt Zollibrücke wieder aufgegleist werden.

Nur gerade zwei Wochen nach der schmerzlichen Abfuhr für die Veloring-Vorlage an den Abstimmungsurnen, setzt die Basler Regierung mit einem Masterplan Velo weiterhin auf eine Vorwärtsstrategie in der Velopolitik. Unter anderem mit dem Projekt Zollibrücke, das jetzt separat zur Debatte gestellt werden soll.

Regierungsrat Hans-Peter Wessels bezeichnete die verlorene Abstimmung über den Veloring als Hypothek für künftige velopolitische Vorhaben. Auf der anderen Seite beteuerten die siegreichen Gegner, dass sie das Abstimmungsresultat keineswegs als Grundsatzverdikt gegen die Förderung des Veloverkehrs verstanden wissen wollen.

Die Regierung möchte nun offensichtlich keine allzu lange Verschnaufpause einlegen. Sie verabschiedete knapp zwei Wochen nach der Veloring-Abstimmung einen «Masterplan Velo», der als «verkehrspolitischer Kompass für die Entwicklung des Veloverkehrs im Kanton Basel-Stadt in den nächsten 10 bis 15 Jahren» dienen soll, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Zollibrücke als «Schlüsselprojekt» neu aufgegleist

In diesem Masterplan wird als eines von drei «Schlüsselprojekten» die Velo- und Fussgängerbrücke über den Zolli, die Bestandteil der abgeblitzten Veloring-Vorlage war, neu aufgegleist. «Mit der neuen Fuss- und Velobrücke Zolli über den Zoologischen Garten kann Grossbasel West über verkehrsarme Verbindungen äusserst attraktiv mit dem Bahnhof Basel SBB und dem Gundeldingerquartier verbunden werden», heisst es darin.

Die Brücke wird als «wichtige Netzergänzung» bezeichnet, die Umwege vermeiden helfe und «eine sehr sichere Verbindung» schaffe, weil verkehrsreiche Knotenpunkte wie Markthalle, Margarethenstrasse und Kreisel Dorenbach umfahren werden könnten.

Als Baubeginn wird das Jahr 2020 angegeben – zwei Jahre später, als dies bei einer Annahme der Veloring-Vorlage der Fall gewesen wäre. Die Kosten werden mit 9 Millionen Franken veranschlagt – abzüglich 1,9 Millionen Franken Bundessubventionen.

Veloabstellplätze bei den Bahnhöfen

Als weitere Schlüsselprojekte werden neue Veloabstellplätze bei den Bahnhöfen SBB und Badischer Bahnhof aufgeführt:

  • Beim Bahnhof SBB sollen 800 bis 1000 neue Veloabstellplätze entstehen. Dies wird aber noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, weil sich die Planung mit derjenigen für das S-Bahn-Herzstück und den Bahnhofausbau überschneidet.
  • Schon einiges an Verzögerung hat das Projekt für neue Veloabstellplätze beim Badischen Bahnhof hinter sich. Dieses war ursprünglich als flankierende Massnahme der Umgestaltung des Platzes vor dem Badischen Bahnhof gedacht, die nach der Abstimmungsschlappe für eine neue Erlenmatt-Tramlinie 2014 auf Eis gelegt worden ist.

Lücken im Velonetz schliessen

Neben diesen Schlüsselprojekten will die Regierung nach wie vor Lücken im städtischen Velonetz schliessen. Dabei sind im Masterplan Velo drei Prioritätsstufen auszumachen. Auf der Karte unten wird ersichtlich, dass auf der Prioritätsstufe «Eigenleistungen bis 2019» ganz schön vorwärts gemacht werden soll.



Aktionsplan zur Umsetzung des priorisieren Veloroutennetzes

Aktionsplan zur Umsetzung des priorisierten Veloroutennetzes. (Bild: BVD)

 

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