Nach Protest: Die Werkstatt «Jobshop» macht ihre Türen vorzeitig wieder auf

Anfang Woche schockierte die Werkstatt «Jobshop» der Stiftung Sucht ihre Klienten, indem sie diese plötzlich vor verschlossene Türen und vollendete Tatsachen stellte. Nach einer Demonstration vom Dienstag kündigt die Stiftung nun an, die Werkstatt früher als ursprünglich angekündigt wieder zu öffnen.

Ab kommenden Mittwoch ist die Werkstatt «Jobshop» wieder geöffnet. 

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Anfang Woche schockierte die Werkstatt «Jobshop» der Stiftung Sucht ihre Klienten, indem sie diese plötzlich vor verschlossene Türen und vollendete Tatsachen stellte. Nach einer Demonstration vom Dienstag kündigt die Stiftung nun an, die Werkstatt früher als ursprünglich angekündigt wieder zu öffnen.

Der Protest scheint gewirkt zu haben: Die Werkstatt «Jobshop» will ihre Türen an der Wallstrasse in Basel ab kommendem Mittwoch wieder öffnen, wie die Stiftung Sucht mitteilt. Die Wiedereröffnung erfolgt demnach fünf Tage früher, als sie ursprünglich angekündigt war.

Die Klienten der Werkstatt dürfte diese Nachricht fürs Erste beruhigen. Im «Jobshop» finden suchtkranke und sozial benachteiligte Menschen unter gewöhnlichen Umständen jeweils von Montag bis Donnerstag eine Beschäftigung und damit auch einen geregelten Tagesablauf. Als die Werkstatt ihren Klienten Anfang Woche urplötzlich via Zettel an verschlossener Türe die vorübergehende Schliessung mitteilte, brach für viele eine Welt zusammen. Sie fürchteten um das für sie so wichtige Angebot.

Grund für die vorübergehende Schliessung waren interne Querelen. Sie führten unter anderem zur sofortigen Freistellung des ehemaligen Werkstattleiters, den die Klienten jedoch überaus schätzten. Am Dienstag haben einige von ihnen gegen die Schliessung wie auch gegen dessen Freistellung demonstriert. Er sei aus seinem Amt gemobbt worden, warfen sie der Stiftung vor. Sie gefährde mit der Schliessung den Stiftungszweck.

Neues Team soll Betrieb sicherstellen

Die Stiftung Sucht bestritt sämtliche Vorwürfe. Der Werkstattleiter sei «wegen Differenzen mit dem Stiftungsrat» und mangelhafter Abrechnungen freigestellt worden.

Nun sei es gelungen, per sofort «einen fähigen Arbeitsagogen» für die Arbeit zu gewinnen, schreibt die Stiftung Sucht in ihrer Mitteilung von Freitag. Der neue Mitarbeiter habe bislang in einer anderen Institution der Stiftung gearbeitet. Auch die operative Leitung der Werkstatt wird einem bisherigen Mitarbeiter der Stiftung übertragen, dem Leiter des Tageshauses für Obdachlose an der Wallstrasse. Er übernimmt interimistisch zu 40 Prozent, heisst es. Die Werkstatt soll in dieser Zusammenstellung «in gewohntem Rahmen weitergeführt» werden können.

Die Stiftung bedauert im Namen des Stiftungsrats und der Geschäftsleitung die für die Klienten unangenehmen Folgen, die mit der Schliessung einhergingen; sie sei «leider nach der unvorhergesehenen Trennung vom früheren Leiter unumgänglich» gewesen.

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