Die ersten Sanierungsarbeiten im Bruderholzspital für rund 45 Millionen Franken sind bewilligt. Das Hauptgebäude wird erdbebensicher und zudem entsteht eine komplett neue Frauenklinik. Obwohl die Gebärsäle in Basel-Stadt überbesetzt sind, hat die neue Klinik weniger Platz als vorher.
Das Kantonspital Baselland (KSBL) nimmt die erste Etappe der geplanten Gesamtsanierung des Bruderholzspitals in Angriff, die rund 250 Millionen Franken kosten wird. Der Verwaltungsrat des KSBL hat am Dienstag erste Umbauarbeiten über 40 bis 45 Millionen Franken für das Bruderholzspital gutgeheissen. Mit dem vorgestellten Budget soll das Hauptgebäude erdbebensicher gemacht und die Fassade erneuert werden. Im Budget ebenfalls inbegriffen: Eine komplett neue Frauenklinik für rund 23,5 Millionen.
Die neue Klinik soll weniger Gebärsäle als die jetzige haben: Neu werden es noch drei, statt deren fünf sein. CEO des KSBL Heinz Schneider sagt, dass es beim Neubau darum gehe, «am freien Markt ein modernes und attraktives Spital mit qualitativ hochstehender Versorgung nahe bei den Patientinnen» anzubieten.
Steigende Geburtenzahlen und gleichzeitig weniger Betten
Doch eine solche Modernsierung bringt auch mehr Patientinnen. Zudem sind die Geburtenzahlen in der gesamten Schweiz steigend. Unter anderen führten diese beiden Faktoren beim Universitätsspital Basel zu einer Überlastung der Frauenklinik. Wie kann sich das KSBL also einen Abbau an Geburtssälen und Betten leisten? Laut Kommunikationsleiterin Christine Frey besteht kein Grund zur Sorge. Der Frauenklinik im Bruderholz drohe keine Überlastung: «Die jetzige Frauenklinik ist überdimensioniert, es handelt sich also eher um eine Anpassung an die aktuellen Anforderungen als um einen Rückbau.»
Tatsächlich sanken während den letzten drei Jahren die Geburtenzahlen im KSBL von 1517 auf 1233 Geburten insgesamt an den drei Standorten Laufen, Liestal und Bruderholz. Im nächsten Jahr schliesst allerdings die Geburtsklinik in Laufen. Das KSBL hat die Schliessung aber bereits eingeplant. Die Berechnngen des KSBL gehen davon aus, dass die jährliche Geburtenzahl im Bruderholzspital bei etwa 1000 liegen wird. Darin seien die zusätzlichen Patientinnen, welche durch die Schliessung von Laufen anfallen, schon einbezogen, sagt Frey. Falls wider Erwarten die drei Geburtssäle der neuen Klinik im Bruderholz nicht ausreichen würden, könne man dank flexiblen Raumstrukturen einen weiteren Geburtssaal einrichten.