Der neue Direktor des EuroAirports, Matthias Suhr, hat als erste Amtshandlung neue Feuerlösch- und Schneeräumungsfahrzeuge angeschafft. Bis Ende Jahr stellt Suhr einen Passagierrekord von 7,1 Millionen in Aussicht, von der Entwicklung im Frachtbereich ist er hingegen bisher enttäuscht.
Der EuroAirport (EAP) ging auf Einkaufstour und hat sich wahre Bubenträume erfüllt: vier Panther-Feuerlöschfahrzeuge mit je 700 PS und neun Schneeräumgeräte mit Pflügen von fast sechs Metern Breite. Für die Neuanschaffungen legte der EAP 7,5 Millionen Euro hin. «Das ist eine wichtige Investition in die Sicherheit des EuroAirports», sagt Matthias Suhr, neuer Direktor des EAP vor den Medien.
7,1 Millionen Passagiere bis Ende 2015
Obwohl Suhr noch keine hundert Tage im Amt ist, nutzt er diese Gelegenheit, um zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt am 1. September vor die Medien zu treten. «Der EuroAirport wächst moderat weiter», erklärt der 51-Jährige. «Ende Jahr werden wir die Marke von sieben Millionen Passagieren knacken.» Das Wachstum verlaufe zwar langsamer als in den vergangenen Jahren, doch immer noch überdurchschnittlich. Der EAP liegt damit vor der Konkurrenz in Genf und Zürich. Bei der vorhandenen Infrastruktur sieht Suhr die Grenze bei acht Millionen Passagieren pro Jahr.
«Ich sehe mich als Unternehmer und will den EuroAirport auf ein hohes Service-Niveau bringen», sagt Suhr. Dieser Anspruch kostet aber auch. Damit der EAP den Wachstumswünschen standhalten kann, wird bis im Sommer 2016 die Gepäcksortieranlage erweitert, ein Kostenpunkt von elf Millionen Euro. Zudem baut der EAP bis Ende 2017 ein fünfstöckiges Parkhaus mit einer Kapazität von 2500 Plätzen. Auf den Bahnanschluss müssen Flugreisende aber weiterhin warten. Suhr verweist auf eine Vorstudie des Bundesamts für Verkehr, die einen Bahnanschluss für das Jahr 2022 in Aussicht stellt.
Enttäuschende Entwicklung im Frachtbereich
Enttäuscht zeigt sich der Flughafendirektor von der Entwicklung im Frachtbereich: «Vom Bau der neuen Frachthalle haben wir uns ein stärkeres Wachstum versprochen.» Die Gründe sieht Suhr in der Frankenstärke und in der starken Konkurrenz durch den Containertransport per Schiff. «Die maritime Fracht ist deutlich günstiger als die Flugfracht», sagt er. Für das Jahr 2015 geht der EAP von einem Wachstum von zwei Prozent aus. Obwohl der Frachtbereich hinter den Erwartungen zurückbleibt, habe Basel auch dort im Vergleich zu Genf und Zürich die Nase vorn.
Beim Steuerstreit zwischen Frankreich und der Schweiz stellt Suhr für Ende Jahr eine Einigung in Aussicht. «Das vierte Dossier über die Besteuerung der Schweizer Unternehmen im Schweizer Sektor wird zurzeit in Paris verhandelt», sagt der Direktor. Für ihn sei entscheidend, dass die kleinen Gesellschaften, die KMUs, rechtlich geschützt seien.
Dass es durch die Entflechtung der Luftverkehrsrouten zu mehr Süd- und Nordabflügen kommt, bedauert Suhr. «Ich verstehe die Vorteile dieser Massnahme, bin aber nicht glücklich mit dem Entscheid.» Der Flughafendirektor hofft jetzt auf das Monitoring der Behörden, damit reagiert werden kann, sobald sich die Lärmemissionen zuungunsten der Basler Bevölkerung entwickeln.