Noch diese drei Texte zu Trump – und dann ist auch mal gut

Kaum ein Ereignis hat die Welt in diesem Jahr so bewegt wie die Wahl des vermeintlichen Polit-Clowns Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA. Entsprechend viel wurde zum Thema publiziert. Wir reduzieren die Kakofonie auf drei essenzielle Beiträge, die helfen zu verstehen, was passiert ist.

Donald Trump auf den Titelseiten.

(Bild: KAMRAN JEBREILI)

Kaum ein Ereignis hat die Welt in diesem Jahr so bewegt wie die Wahl des vermeintlichen Polit-Clowns Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA. Entsprechend viel wurde zum Thema publiziert. Wir reduzieren die Kakofonie auf drei essenzielle Beiträge, die helfen zu verstehen, was passiert ist.

Zahlen: Wie konnte Clinton diese sicher geglaubte Wahl verlieren? Welche Faktoren waren für die Niederlage verantwortlich?

  • Clinton verliert bei Schwarzen und Latinos gegenüber Obama
  • Mehr Frauen wählen Trump als Männer Clinton, und Junge fehlen auch
  • Clinton kann nur in den Städten gewinnen
  • Trump stiehlt Clinton Stimmen geringverdienender und weniger gebildeter Wähler
  • Die Angst hat gewonnen

Zum Artikel in der «Süddeutschen Zeitung»: Diese neun Grafiken erklären, warum Clinton verloren hat

Erklärungen: Welche globalen Entwicklungen liegen den aktuellen Erschütterungen der politischen Systeme im Westen zugrunde?

Es gibt im Moment mehrere ökonomische Prozesse, die grosse Umwälzungen mit sich bringen, und die schlagen sich direkt in der Politik nieder. Die Globalisierung nimmt zu, die Digitalisierung nimmt zu, die Segmentierung der Arbeitswelt in Insider und Outsider nimmt zu. Es gibt Leute, die dabei verlieren. Das führt zu ganz neuen Interessenkonflikten. Das betrifft nicht jedes Land gleich stark und nicht auf die gleiche Weise. Aber es betrifft alle. Das ist nicht einfach Populismus. Es ist ein Phänomen, dem man sich stellen muss.

Zum Artikel beim «Schweizer Monat»: Die Schmerzgrenze

Ausblicke: Wie sieht der Weg für die Zukunft aus?

Und wir – ich auch – müssen unsere Fehler erkennen. Dringend. Wir, die publizistisch und aktivistisch gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus gekämpft haben, hier in Europa. Wir müssen unsere Fehler in den kommenden Wochen, Monaten, Jahren analysieren und daraus Konsequenzen ziehen. Wo haben wir gehofft, statt zu erkennen? Wo haben wir ignoriert, statt hinzusehen? Wo haben wir geschwiegen und geduldet, statt zu sprechen und zu handeln? Wo lagen wir schlicht und ergreifend falsch?

Denn wir haben es hier in Deutschland, in Europa mit denselben Leuten, denselben Gefühlen zu tun wie in den USA. Wir haben oft dieselben Instrumente und Ansätze für politische Bildung, inhaltliche Überzeugung, moralische Grenzsetzung benutzt, die offensichtlich nicht funktionieren.

Zum Artikel bei «Spiegel Online»: Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Sonst ist Trump unser kleinstes Problem

Zen: Was hilft, wenn die Aufmerksamkeitskapazitätsgrenze definitiv erreicht ist?

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