In Basel wird fleissig gebaut. Auf den Verkehr kommen Sperrungen und Umleitungen zu. Dass es dabei auch zu Zeitverzögerungen auf dem Bau kommen kann, liegt nicht immer an den Bauunternehmern.
Mit dem Auto von A nach B zu kommen, erfordert in Basel einiges an Kreativität. Zu eng sind die Gassen, zu verwinkelt die Strassen, zu zahlreich die Verkehrseinschränkungen. Hinzu kommen oft hunderte Bauprojekte gleichzeitig, die teils jahrelang den Verkehr erschweren. Aktuell gibt es rund hundert Baustellen in der Stadt, an denen gearbeitet wird.
Für Autofahrer in der Stadt bedeutet dies erhebliche Behinderungen, die in Zukunft nicht nachlassen werden. Denn: Gebaut wird bald noch mehr, wie das Baudepartement Basel gestern informierte.
Sperrungen an der Elisabethenstrasse
Das grösste Projekt, die Verbreiterung der Elisabethenstrasse, geschieht in zwei Etappen: In den kommenden Monaten gestalten Bauunternehmer die Strecke von der Henric Petri-Strasse bis zur Elisabethenanlage. Der Tramverkehr verläuft über Umleitungen, der motorisierte Verkehr wird reduziert.
Ab 2017 wird der zweite Abschnitt vom Klosterberg bis zum Bankverein saniert. Die Elisabethenstrasse ist während dieser Zeit nicht nur für den Verkehr das grösste Hindernis, mit rund 17,5 Millionen Franken verursacht sie auch die höchsten Kosten. Nach der Erneuerung sollen auf der Elisabethenstrasse der private und der öffentliche Verkehr geschmeidiger aneinander vorbeikommen.
Laut Roger Reinauer, Leiter des Tiefbauamts Basel-Stadt, haben Verzögerungen im Bauprozess verschiedene Gründe. Neben dem Bauunternehmer können auch die geologische Beschaffenheit des Bodens oder archäologische Funde dafür verantwortlich sein.
Viele weitere Baustellen sind in Planung
Auf ein Bonus-Malus-System für speditiv arbeitende respektive säumige Baufirmen, wie es das Baselland kennt, verzichtet die Stadt weiterhin, so Reinauer. Um Anwohner und Verkehr nicht länger als nötig mit Baustellen zu belasten, arbeite das Baudepartement an einem anderen System: Bauunternehmer sollen die Gebiete künftig «mieten» und haben so den Anreiz, den Bauprozess nicht unnötig zu verlängern. Auch werden bevorstehende Bauvorhaben so eingeplant, dass sie gemeinsam mit anderen anstehenden Neuerungen erledigt werden können.
Trotz der Bemühungen des Baudepartements, die Zahl der Baustellen und die Baudauer möglichst gering zu halten, müssen sich Autofahrer weiterhin auf Strassensperren und Umleitungen einstellen: Neben den bereits bestehenden Baustellen am Luzernerring (bis 2016), der Elsässerstrasse (ebenfalls bis 2016) und der Grosspeterstrasse/Nauenstrasse (bis 2015) werden dieses Jahr unter anderem die Lehenmattstrasse (bis 2016), die Grenzacherstrasse (Roche, bis 2015) und die Spitalstrasse (bis Ende 2014) umgebaut.