Wechsel auf der Führungsetage der Novartis: Pascal Brenneisen ist per sofort nicht mehr Chef der Novartis Schweiz. Der Basler Pharmariese hat André Wyss zum neuen Länderchef für die Schweiz ernannt. Brenneisen erhält eine neue Aufgabe – welche, ist noch nicht bekannt.
Rückschlag für Pascal Brenneisen: Der 50-Jährige ist ab sofort nicht mehr Chef der Novartis Schweiz. Der Pharmakonzern hat André Wyss gemäss Mitteilung zum neuen Länderchef für die Schweiz ernannt. Den neuen Job übernimmt Wyss zusätzlich zu seinen Posten als Leiter der geschäftsunterstützenden Einheit Novartis Business Services (NBS) und als Mitglied der Geschäftsleitung. Der Wechsel geschieht im Rahmen einer Reorganisation.
Der 47-jährige Wyss arbeitet seit seiner Jugend für das Unternehmen. Mit 16 Jahren trat er im Rahmen einer Lehre als Chemikant in die damalige Sandoz in Basel ein und studierte später Wirtschaft. In seinen mehr als 30 Jahren im Konzern übte er verschiedene Management-Funktionen aus, zuletzt als US-Länderchef und Präsident von Novartis Pharmaceuticals Corporation.
Novartis-CEO Joseph Jimenez lässt sich in der Mitteilung folgendermassen zitieren: «Ich freue mich sehr, dass André Wyss die wichtige Rolle als Länderpräsident in unserem Schweizer Heimmarkt antreten wird. Er wird die Schweizer Anliegen und Interessen auch in der Konzernleitung einbringen. Seine Nominierung unterstreicht die Bedeutung, die wir dem Standort Schweiz beimessen.»
Ein umstrittener Chef
Pascal Brenneisen wird eine neue Aufgabe übernehmen. Diese werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, so das Unternehmen. Novartis dankt ihm in der Mittelung knapp für «seine Beiträge und Führung als Länderchef der Schweiz».
Brenneisen war seit Anfang 2012 Chef der Novartis Schweiz. Er übernahm die Leitung in einer turbulenten Phase. Das Unternehmen hatte wenige Wochen zuvor angekündigt, in Basel und Nyon über 1000 Stellen zu streichen. Die Mitarbeiter und Kantone wehrten sich – mit Erfolg. Nach Verhandlungen entschied Novartis unter Brenneisen, auf die Schliessung des Werks in Nyon zu verzichten und in Basel den angekündigten Stellenabbau von 760 auf 250 Stellen zu reduzieren. Ein Erfolg war das auch für die Firma Novartis, da ihr die Waadt bei den Steuern und bei einem Erweiterungsbau entgegenkam.
Brenneisen und die Karriere
In einem Interview mit der TagesWoche sagte Brenneisen: «In einem Unternehmen wie Novartis lässt sich eine Karriere nicht bis ins letzte Detail planen. Manchmal eröffnet sich einem eher unerwartet wieder eine neue Möglichkeit, die man dann einfach nutzen muss. Selbstverständlich bin ich jetzt aber ganz auf meine aktuelle Aufgabe fokussiert. Es ist ein wunderbarer Job, in einem interessanten Land, das nun ebenfalls im Wandel ist.»
Aufgewachsen ist Brenneisen in Riehen, später hat er in Basel Jus studiert, ehe er in insgesamt 25 Ländern gearbeitet hat – seit er seine Karriere 1990 bei Ciba Pharma Schweiz lancierte. Pascal Brenneisen ist bekannt für seine forsche Art. Etwa, als er sich 2012 über die Handelskammer beider Basel aufregte, weil diese die SVP-Regierungsratskandidaten nicht zur Wahl empfehlen wollte. Oder vor Kurzem, als er öffentlich das Abstimmungsverhalten der SP-Nationalräte Silvia Schenker und Beat Jans kritisierte.