Robert Bösch gehört weltweit zu den renommiertesten Outdoorfotografen. Sein Spezialgebiet: Berge und Bergsport. Mit seinem neuen Buch «Moments» allerdings beweist er, dass er nicht auf Wände und Darsteller angewiesen ist, sondern sich in allen Landschaften und allen Umgebungen wohlfühlt. Jetzt auch live auf der Bühne: Am Dienstag, 26. Februar, präsentiert er in Basel seine Schau «Passion für Berge».
Die ersten beiden Bilder sind typisch für die heutige Outdoorfotografie, es sind geplante Bilder. Am Klausenpass wollte Bösch das warme Abendlicht nutzen – und war froh, dass sich noch eine Wolke ins Bild geschlichen hat. (Bild: Robert Bösch)Eim Wasserfall bei Meiringen. Es handelt sich um einen Sponsorenauftrag; das Bild zeigt die frühere Spitzenkletterin Annatina Schulz und (unten beim Sichern) den Speed- und Höhenbergsteiger Ueli Steck. (Bild: Robert Bösch)Ein Bergführer in einer Eisgrotte des Morteratschgletscher. Bösch fand in Bodennähe eine fast transparente Eislamelle. Er musste sich für dese ungewöhnliche Optik auf den Boden der buchstäblich eisigen Gruft legen. (Bild: Robert Bösch)Rhonegletscher, Furka Gebiet, Wallis, Schweiz (Bild: Robert Boesch)Mit Roger Christen in der Route «Härzbaragge» am vierten Turm des Salbit-Westgrates. «Wir wechselten uns in der Führung ab - wenn man selbst als Berggänger unterwegs ist, ist die Bild-Ausbeute eher gering“, sagt Bösch. (Bild: Robert Bösch)Patagonien ist nicht eben bekannt für stabile Schönwetterphasen, ganz im Gegenteil. Bei Schönwetter würde wahrscheinlich das Eis das Bild dominieren, so schaffen die Wolken eine Balance zwischen Eis und Fels. Aufgenommen am Cerro Torre. (Bild: Robert Bösch)Für ein Buch übers Gleitschirmfliegen arbeitete Bösch mit dem Piloten Martin Scheel am Mittelmeer. «Ich versuchte, ihn per Funk vor die Sonne zu dirigieren – es gelang ihm, und ich hatte Zeit, um zweimal abzudrücken, mehr nicht.» (Bild: Robert Boesch)Das jüngste Bild aus der Kampagne für die Outdoorfirma Mammut. Immer wird real posiert und real fotografiert; es sind keine Photoshop-Kreationen. Dieser Kaktus mit sich abseilenden Bergführern steht im Bergell. (Bild: Robert Bösch)Eine andere Facette aus Böschs Arbeit. Die Unterstation Innertkirchen, aufgenommen für das Buch «Grimsel Strom». «Ein Strommast kann genauso schön sein wie ein Baum, eine Staumauer kann eine ebenso starke Bildwirkung haben wie ein Berg.» (Bild: Robert Bösch)Robert Bösch will mit diesem Bild keine Botschaft aussenden: »Man muss ja niemandem mehr erklären, dass Klimawandel und Gletscherschwund Realitäten sind. Du stehst in der schönen Landschaft und plötzlich siehst du diese brutale Abdeckung des Gletschers.» (Bild: Robert Bösch)
Zunächst war Robert Bösch (58) Geograf. Dann wurde er Bergführer. Als solcher hatte er zu fotografieren begonnen und wurde zum Bergsportfotografen. Zu seinem neuen Buch «Moments» erklärt er: «Ich suche Bilder, die sich in dem verlieren, was wir ununterbrochen von dieser Welt sehen.»
«Passion für Berge» Foto- und Filmvortrag von Robert Bösch.
Dienstag, 26. Februar, 19.30h, Festsaal Stadtcasino Basel.
Vorverkauf bei
Transa,
Globetrotter oder über
www.explora.ch
In seinem Vortrag «Passion für Berge» wird Bösch von einigen seiner Touren berichten, unter anderem seiner Everest-Besteigung als Kameramann. Der Schweizer Fotograf und Alpinist berichtet auch von dem, was andere Bergsportshows vielleicht eher ausblenden: Den Gefahren des Bergsteigens. Und er erzählt, wie sich sein Beruf als Fotograf gewandelt hat. Die «Erfindung» neuer Sportarten wie Freeclimbing, Biken, Boarden, Gleitschirmfliegen und Eisfallklettern habe den Markt erweitert, Magazine seien entstanden, Athleten bekamen die Möglichkeit, sich (und ihre Sponsoren) zu präsentieren. Plötzlich konnte man in der Outdoorfotografie einen Aufwand betreiben, der in Böschs Anfangszeit noch undenkbar war. Ebenso sind die Ansprüche gestiegen und haben die Outdoorfotografie in neue Bereiche geführt – und die Fotografen an Orte, von denen zuvor keine Bilder zu sehen waren, zumindest nicht in dieser Qualität. Dass sich Robert Bösch als Spitzenalpinist selber in schwierigstem Gelände sicher bewegen konnte, war da natürlich von Vorteil – wenn nicht gar Voraussetzung.
- Robert Bösch: «Moments». Benteli Verlag 2012. Grossformatiger Bildband (24×32 cm) mit je einem Text von Guido Magnaguagno und Robert Bösch. 182 Seiten. Fr. 78.-