SVP-Nationalrat Thomas Hurter ist der einzige aktive Pilot im Schweizer Parlament. Im Interview mit der TagesWoche sagt er, warum er den ausgearbeiteten Vertrag im Fluglärmstreit mit Deutschland unterstützen wird.
TagesWoche: Herr Hurter, sie sind der einzige aktive Pilot im Parlament. Was sagen Sie zum neuen Fluglärmvertrag mit Deutschland?
Thomas Hurter: Der vorliegende Vertrag bringt uns Rechts- und Planungssicherheit. Das ist das Positive. Beide Seiten mussten etwas nachgeben.
Es soll keine oberen Limiten mehr geben bei den Bewegungszahlen. Dafür feste Ruhezeiten. Ist das ein Vorteil für die Schweiz?
Am Morgen werden wir eine halbe Stunde mehr haben. Und das ist wirtschaftlich sehr wichtig, das bring uns sehr viel. Am Abend bringt es hingegen gewisse Einschränkungen. Aber das ist halt so, bei Verhandlungen, da herrscht ein Geben und Nehmen. Wir werden in der Schweiz intern diskutieren müssen, wie wir den Lärm am Abend verteilen. Aber da werden wir einen Weg finden.
Wenn es um die Fliegerei geht, hört das Parlament auf Sie als Pilot. Werden sie den Vertrag unterstützen?
Wenn der Vertrag so unterschreiben wird, wie er jetzt vorliegt, werde ich ihn unterstützen und mich dafür einsetzen. Ich finde, was jetzt ausgehandelt wurde, ist der richtige Weg.
Das Parlament hat im März 2003 einen ähnlichen Vertrag mutwillig abgelehnt. Ist der neue Vertrag jetzt besser?
Er ist insofern besser, als er keine fixen Zahlen mehr enthält. Dass nur noch die Zeiten fixiert sind, nicht aber die Zahl der Bewegungen, ist ein Fortschritt. Damit lässt er Raum für technologische Entwicklungen. Darum finde ich ihn besser.