Polizei lässt Protest-Aktion gegen Baselworld platzen

Ein Transparent, ein paar Luftballons: Das war mehr Protest, als die Polizei der Baselworld zumuten wollte.

So weit kam es gar nicht erst: Die Aktivisten von «Ignorance Unlimited» wurden von der Polizei abgefangen, bevor sie ihre Botschaft platzieren konnten.

«Ignorance Unlimited» nennt sich eine Gruppierung, die am Donnerstagvormittag anlässlich der Eröffnung der Baselworld auf dem Messeplatz eine kritische Botschaft platzieren wollte. Ihr Ziel: Ein Transparent, das an ein paar Luftballons befestigt war, in die Luft steigen lassen. Und zwar so, dass es unter dem Dach der Messe hängen bleibt.

Die Aufschrift «Basel kills World» hätte über den Köpfen der Feiergesellschaft hängen sollen während der Eröffnungsrede von Bundespräsidentin Doris Leuthard vor dem internationalen Journalistentross. Eine medienwirksame Aktion, die der Veranstalterin offenbar unangenehm war.

Denn die Aktivisten wurden nicht einmal in die Nähe der Feierlichkeiten gelassen. Polizeisprecher Toprak Yerguz bestätigt, dass die Polizei fünf Personen kontrolliert und dabei ein Transparent beschlagnahmt habe.

«Wir haben festgestellt, dass Vorbereitungshandlungen getroffen wurden für eine unbewilligte Aktion. Während der Baselworld ist der Messeplatz durch die Messe belegt. Auch wenn der Platz öffentlich zugänglich bleibt, sind in dieser Zeit sämtliche fremden Nutzungen bewilligungspflichtig. Entsprechend haben wir diese Kundgebung unterbunden.»

Die Polizei habe dabei jedoch nicht im Auftrag der Baselworld gehandelt, sondern ihre Kontrollaufgabe eigenmächtig wahrgenommen, hält Yerguz fest.

Mit ihrem Plakat wollten die Aktivisten auf die unschönen Seiten der Schmuckindustrie hinweisen: auf die Umweltschäden, die im Goldabbau entstehen, auf die ausbeuterischen Verhältnisse, die in Edelmetallminen herrschen. Themen, die in der glitzernden Welt der Baselworld keinen Platz haben.

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