Rekordmenge Kokain bei Migros-Tochter sichergestellt

Beim Kaffeekapsel-Hersteller Delica im Birsfelder Hafen hat die Baselbieter Polizei 191 Kilogramm reines Kokain sichergestellt. Die Drogen waren in einer Kaffeelieferung versteckt. Der geschätzte Marktwert liegt bei 70 Millionen Franken.

Das ist der Rekordfund der Baselbieter Polizei vom Birsfelder Hafen: 191 Kilogramm Kokain, versteckt in Sporttaschen in einer Kaffeelieferung.

(Bild: Polizei Basel-Landschaft)

Beim Kaffeekapsel-Hersteller Delica im Birsfelder Hafen hat die Baselbieter Polizei 191 Kilogramm reines Kokain sichergestellt. Die Drogen waren in einer Kaffeelieferung versteckt. Der geschätzte Marktwert liegt bei 70 Millionen Franken.

Der Mitarbeiter der Migros-Tochter Delica traute seinen Augen nicht, als er am 19. Oktober den Lastwagen öffnete, bepackt mit einer Ladung frischen Kaffees. Es war eine dringende Lieferung für den Kapselhersteller am Birsfelder Hafen. Die Vorräte waren knapp, eine Sonderlieferung sollte den Engpass beseitigen. 

Zwischen den Packen mit dem Kaffee fand der Mann acht Sporttaschen, gefüllt mit eingeschweisstem Pulver. Der Arbeiter verständigte seinen Vorgesetzten, wenig später tauchten drei Baselbieter Polizisten auf und beschlagnahmten die Taschen. Tags darauf kehrten sie mit Verstärkung zurück. Der Fund hatte die Beamten elektrisiert: Die ausserplanmässige Bestellung von Kapselkaffee hat zum wahrscheinlich grössten Einzelfund von Kokain in der Schweiz geführt. 

Das ergaben Recherchen der TagesWoche, die von der Baselbieter Polizei bestätigt wurden. In den Sporttaschen verstaut waren laut Polizeiangaben 191 Kilogramm Kokain mit einem extrem hohen Reinheitsgrad von über 90 Prozent. Geschätzter Marktwert: 70 Millionen Franken.

Elektrisierende Lieferung: Kapselhersteller Delica am Birsfelder Hafen.

Die Lieferung erfolgte aufgrund des leeren Lagers einen Tag vor dem üblichen Termin. So dürften es die Drogenschmuggler und mutmassliche Komplizen im Antwerper Hafen verpasst haben, das Kokain aus dem Container zu entnehmen, bevor der Kaffee weitertransportiert wurde.

Antwerpen gilt als Kokainhauptstadt Europas, nirgendwo wird mehr des weissen Pulvers konsumiert. Auch für den Handel wird die Stadt rege genutzt: Alleine in diesem Jahr wurden im Antwerpener Hafen bislang 14 Tonnen Kokain sichergestellt. Die belgische Polizei beobachtet seit dem aktuellen Fund, ob sich im kriminellen Milieu etwas regt. 70 Millionen Franken Verlust dürften einige Zuckungen auslösen.

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