Requiem für einen Bären

Der BVBär ist tot. Es gab keinen Platz mehr für einen wie ihn.

Ein Problembär weniger. (Bild: Michael Würtenberg)

Der BVBär ist tot. Es gab keinen Platz mehr für einen wie ihn.

Der Bär ist tot. Es war kein spektakulärer Tod, aber ein unvermeidlicher. In einer Zeit, in der wir auch im Tram ohne Unterbrechung online sein müssen, in einer Zeit, in der der neue BVB-Chef der BaZ sagt, er wolle mit seinem Unternehmen die «Champions League gewinnen», und das ernst meint, in einer solchen Zeit gibt es keinen Platz mehr für den «BVBär».

Der ­etwas pedantische Bär (er hatte es gern sauber) ist ein Relikt aus der analogen Zeit. Einer seiner Schöpfer, der Grafiker Louis Mermet, hat in seinem Leben noch keinen Computer bedient und weiss auch nicht, wo man eine Diskette einschiebt. «Die ­Zeiten ändern sich halt. Was will man machen?»

Sein zweiter Schöpfer, der Texter und Komponist Alex Felix, kann die Ent­täuschung nur schlecht verbergen. Still und heimlich, ohne ­etwas zu sagen, hätten die BVB ihren Bären getötet. «Und jetzt machen sie gar nichts mehr für die Kinder.»

Mermet und Felix müssen nicht zum ersten Mal eines ihrer Geschöpfe auf dem Friedhof der Kuscheltiere begraben. Schon vor ein paar Jahren erlegte die Nationalversicherung ihr Nasi. Heute wirbt die Versicherung lieber mit Roger Federer. «Die Zeiten ändern sich halt», sagte Mermet schon damals.

Noch bleiben dem Texter und dem Grafiker zwei Tiere er­halten. Pätty, der hündische Schulpolizist, erklärt den Basler Schülerinnen und Schülern, wie man einen Fussgängerstreifen überquert. Und Fanny, ein kleines Koalabärchen, wird in der Schule zur Gewaltprävention eingesetzt. Gewaltprävention. Ausgerechnet.

Quellen

Die Mitteilung der BVB (zum Wlan, nicht zum Bären)

Die Website von Louis Mermet

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 06.04.12

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