Der Basler SVP-Nationalrat Sebastian Frehner scheidet aus dem gemeinsamen Unternehmen mit Grossrat Joel Thüring aus. Dies teilte er heute im Nachgang zur kritischen Berichterstattung der «Basler Zeitung» über finanzielle Unregelmässigkeiten Thürings mit.
Nach der Berichterstattung der «Basler Zeitung» über ausstehende Zahlungen beziehungsweise Steuerschulden von SVP-Grossrat Joël Thüring will nun SVP-Nationalrat Sebastian Frehner die Geschäftsbeziehung mit Thüring auflösen; der Schritt werde in den kommenden Wochen vollzogen. Dies teilte Frehner heute Freitagnachmittag mit.
Joël Thüring und Sebastian Frehner führten zusammen das Unternehmen «aspero ag», das gemäss Handelsregisterauszug geschäftliche und politische Beratungen tätigt. Die Website der Firma ist zurzeit abgeschaltet, sie befinde sich «im Umbau», heisst es.
Frehner: «Schaden an der Reputation»
Dieser Schritt falle ihm schwer, schreibt Frehner in einer «persönlichen» Mitteilung: «Joël Thüring ist eine loyale Person mit grossen Fähigkeiten und grossem Einsatzwillen.» Als genauen Grund gibt Frehner an:
Wie jüngere Vorkommnisse belegen, hat er Mühe, finanzielle Angelegenheiten ordnungsgemäss zu erledigen. Diese Schwäche gefährdet meine Reputation als Geschäftsmann und Nationalrat. (Mitteilung Sebastian Frehner, Freitag, 7. August 2015)
SVP wehrt sich gegen Berichterstattung
Gleichzeitig verschickte die SVP Basel-Stadt eine Mitteilung, in der sie die kritische Berichterstattung der «Basler Zeitung» als «organisierte Hetzkampagne» verurteilt. Ziel sei es nach Ansicht der Partei, ihr im Wahlkampf zu schaden. Am Freitag geriet nun nicht nur Thüring, sondern auch Frehner selbst in den Fokus der Berichterstattung. Er soll das Netzwerk des verstorbenen SVP-Grossrats Karl Schweizer missbraucht haben, um Spendengelder abzuzweigen. Die Partei bestreitet dies.
SVP-Grossrat Jöel Thüring steht wegen ausstehender Zahlungen im Fokus der «Basler Zeitung». (Bild: Hans-Jörg Walter)