Sieben Antworten vor dem 14. WM-Spieltag

Gibt es einen Witz zur Causa Suarez, der noch nicht gemacht wurde? Honduras – führen die nicht manchmal Krieg, wenn sie ein Fussballspiel verlieren? Und wie herzzerreissend kann man aus der WM ausscheiden? Fragen über Fragen – wir haben die Antworten.

Gibt es einen Witz zur Causa Suarez, der noch nicht gemacht wurde? Honduras – führen die nicht manchmal Krieg, wenn sie ein Fussballspiel verlieren? Und wie herzzerreissend kann man aus der WM ausscheiden? Fragen über Fragen – wir haben die Antworten.

Warum genau ist die Schweiz sicher weiter, wenn sie heute gegen Honduras mit sechs Toren Unterschied gewinnt?

Weil die Schweizer dann ein Torverhältnis von plus vier hätten. Frankreich hat derzeit plus sechs, Ecuador eines von plus-minus null. Ecuador müsste also mit vier Toren Unterschied gewinnen, um das Schweizer Torverhältnis zu erreichen. Das aber würde bedeuten, dass Frankreich nur noch eines von plus zwei hätte – und damit ausscheiden würde. Aber ganz unter uns: Realistisch ist dieses Szenario nicht wirklich. Glauben Sie uns.

Honduras – war das nicht jenes Land, das mal wegen eines Fussballspiels einen Krieg geführt hat?

Jein. Zwar brach der sogenannte Fussballkrieg zwischen Honduras und El Salvador im Juli 1969 tatsächlich im Anschluss an das entscheidende WM-Qualifikationsspiel zwischen den beiden Ländern aus. Doch die Unruhen, die an allen der insgesamt drei Spiele (samt Entscheidungsspiel in Mexico City) ausbrachen, hatten einen anderen Hintergrund. Aus El Salvador waren Wirtschaftsflüchtlinge nach Honduras gekommen und hatten Land besetzt. Honduras wollte die Flüchtlinge wieder zurücktreiben.

Der Krieg dauerte insgesamt bloss 100 Stunden, er war der letzte, in dem noch Propellerflugzeuge gegeneinander kämpften, 2100 Menschen verloren ihr Leben.

Pipo Rodriguez, der in der Verlängerung des Entscheidungsspiels mit seinem 3:2 El Salvador an die WM schoss, wehrte sich 2014 in «11 Freunde» dagegen, den Krieg geschürt zu haben: «Die Spiele haben den Krieg nicht ausgelöst. Es waren zwei Sachen, die parallel passierten. Fussball auf der einen und Politik auf der anderen Seite. Hier die WM-Qualifikation und da die sozialen und ökonomischen Probleme zwischen beiden Ländern. Und wir wurden für politische Zwecke benutzt.»

Gibt es einen Kalauer, der zu Luis Suarez’ Biss noch nicht gemacht wurde?

Nein. Es gab diesen:

 

Den:

 

Dann hat sich natürlich Evander Holyfield gemeldet, an dessen Ohrläppchen mal ein gewisser Mike Tyson geknabbert hat.

 

Wobei uns dieser Beitrag eben dieses Tyson, fast zur selben Zeit abgesetzt, etwas Sorgen macht:

 

Zurück zu Suarez. Einige Beiträge konnten auch einfach recycliert werden wie dieser hier, der bereits 2012 nach Suarez‘ Biss in Branislav Ivanovic hergestellt worden war.

Dann gab es das hier:

 

Das:

 

Und dies:

 

Und wer jetzt noch nicht genug hat, der kann beim «Daily Mirror» nachschauen, wie lange es schon her ist, seit Suarez das letzte Mal zugebissen hat.

Ausscheiden tut weh. Aber wie weh eigentlich?

Es zerreisst einem das Herz. Und uns auch. Zumindest, wenn wir Samuel Eto’o zuschauen, wie er mit einem jungen Anhänger Trauerarbeit verrichtet. Taschentücher bereit halten!

An dieser WM fallen Tore wie die reifen Früchte. Gibt es überhaupt ein Team, das sich dem Trend zur Torflut entzieht?

Ja, Nigeria, die einzige Mannschaft an diesem Turnier, die noch kein einziges Gegentor erhalten hat. Die Afrikaner spielen bislang eine WM, wie sie noch 2010 en vogue war, als mit 2,5 pro Spiel erzielten Toren der lausigste Schnitt aller bisherigen Weltmeisterschaften aufgestellt wurde.

1:0 lautet das Torverhältnis von Nigeria, das sowieso in jener WM-Gruppe spielt, die bislang am wenigsten für die Unterhaltung an diesem Turnier gemacht hat. Zehn Treffer bloss haben Argentinien, Nigeria, Iran und Bosnien zusammengerechnet erzielt. So viele Tore haben die Holländer ganz allein in ihren drei Gruppenspielen erzielt.

Aber gut, heute haben die vier Teams ja nochmals eine Chance, sich dem Tore-Standard einer WM aus dem Jahr 2014 anzugleichen. Derzeit liegt der Schnitt bei 2,9 Toren pro Spiel, das ist bislang Rang zehn der bislang ausgetragenen Weltmeisterschaften. Die torreichste WM wird wohl für immer und ewig jene in der Schweiz 1954 bleiben, als pro Partie im Schnitt 5,4 Tore erzielt wurden.

Woran erkenne ich als TV-Zuschauer, ob das Stadion, in dem das Spiel stattfindet, Grossleinwände besitzt?

Daran.

Welche Informationen aus der Fifa-Pressemappe werde ich heute garantiert vom TV-Kommentator meines Vertrauens vorgelesen erhalten?

  • Die Schweiz hat 2014 in zwei Spielen so viele Gegentore erhalten wie in ihren neun davorliegenden WM-Spielen zusammen.
  • Frankreich hat 1978 zum letzten Mal gegen ein südamerikanisches Team an einer WM verloren. Damals unterlagen die Franzosen Argentinien mit 1:2.
  • Ecuador hat noch nie an einer Endrunde unentschieden gespielt. In neun Partien gab es bislang vier Siege und fünf Niederlagen.
  • Argentinien und Nigeria treffen bereits zum dritten Mal an einer WM aufeinander. Argentinien gewann 1994, 2002 und 2010 jeweils mit einem Tor Differenz.
  • Iran ist in fünf Spiele gegen Bosnien ungeschlagen, hat aber auch seine sechs letzten WM Spiele nicht mehr gewinnen können.

Jetzt aber Butter bei die Fische: Wie gehen die Spiele heute Abend aus?

Das ist einfach: Gemäss unserem Razinger-Index gewinnt die Schweiz gegen Honduras und Frankreich gegen Ecuador. Ausserdem schlägt Argentinien Nigeria und die Bosnier kommen gegen Iran nicht über ein Unentschieden hinaus.

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