Wende in der Diskussion um den Wagenplatz: Gemäss Informationen der TagesWoche nimmt die Regierung Abstand von Plänen, auf der Brache am Klybeckquai Fussballfelder anzulegen. Stattdessen könnte dort eine Sonderzone für experimentelles Wohnen entstehen.
Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, den Wagenplatz vom ehemaligen Migrol-Areal am Hafen wegzubringen, vollzieht die Basler Regierung nach Informationen der TagesWoche einen Kurswechsel. Wie aus regierungsnahen Kreisen verlautet, prüft die rot-grüne Regierung die Einrichtung einer Sonderzone für experimentelles Wohnen nach Berner Vorbild. Auch Wünsche und Ideen des Quartiers sollen in die Nutzung mit einbezogen werden.
In Bern hat das Stimmvolk Ende September 2013 eine Zonenplanänderung im Westen der Stadt gutgeheissen, wonach auf 6000 Quadratmetern Landwirtschaftsland experimentelle Wohnformen zugelassen werden. Gedacht hat die Berner Regierung dabei in erster Linie an zwei der drei Wagenplätze auf Stadtgebiet, die bislang alle drei Monate ihr Quartier wechseln mussten.
Angst vor einer Eskalation
Für den Stimmungswandel in Basel habe neben der wachsenden politischen Unterstützung die gut besuchte Demonstration für den Erhalt des Wagenplatzes gesorgt, der bis Ende Sommerferien offiziell geduldet wird. Eine Eskalation will man unbedingt vermeiden, zumal Sicherheitsdirektor Baschi Dürr laut der «Schweiz am Sonntag» einen Polizeieinsatz nur dann gutheisst, wenn unmittelbar nach der Räumung die nächste Nutzung beginnt.
Wie diese ausschauen würde, ist nach wie vor sehr unklar. Offenbar war die Variante, auf dem Areal Fussballplätze anzulegen, nur eine von vielen, die geprüft wurde.
Laufende Diskussion
Beschlussreif ist aber auch die Lösung Sonderzone und damit die Legalisierung des Wagenplatzes noch nicht. Vizestaatsschreiber Marco Greiner antwortet auf eine Anfrage der TagesWoche zum Stimmungsumschwung, man würde derzeit keine Stellung beziehen: «Bei Vorliegen eines substanziellen Entscheids werden wir zeitnah über die nächsten Schritte informieren. Dann gehen wir gerne auch auf Ihre Fragen ein.»
Grösstes Hindernis, eine für die Wagenleute zufriedenstellende Lösung zu finden, ist die Angst, dass der Wagenplatz auch dann nicht weicht, wenn auf dem Ex-Migrol-Areal ab frühestens 2019 gebaut werden soll. Auch die Furcht, im Hafen könnte ein nur schwer kontrollierbares linksalternatives Zentrum entstehen, veranlasste die Regierung, eifrig alternative Nutzungsideen zu prüfen.