So kommt man günstiger weg

Wir widmen unseren Schwerpunkt der aktuellen Wochenausgabe den Gesundheitskosten. Wer selbst sparen will, für den haben wir zehn Spartipps gesammelt, wie sich bei der Krankenkasse Geld sparen lässt.

Spartipp Nummer zwei: Unnötige Behandlungen vermeiden. (Bild: Nils Fisch)

Zehn Spartipps, wie sich bei der Krankenkasse Geld sparen lässt.

Die Kostenspirale im Gesundheitswesen dreht sich immer weiter in die Höhe. Sämtliche Versuche, mehr Effizienz zu schaffen, werden von den Gesundheitsdienstleistern, aber auch von politischen Lobbyisten unterwandert. Den Preis zahlen die Versicherten mit immer höheren Krankenkassenprämien. Wir berichten in unserer aktuellen Wochenausgabe ausführlich zum Thema, wer selbst sparen will, für den haben wir zehn Spartipps gesammelt:

Wechseln Sie die Kasse

Wenn Ihre Krankenkassenprämien im Vergleich mit anderen zu hoch sind, sollten Sie wechseln. Die Leistungen der Grundversicherung sind bei allen Kassen gleich, der Service nicht. Welche Kassen bei den Kunden schlecht abschneiden, erfahren Sie bei Comparis. Einen unabhängigen Prämienvergleich finden Sie beim Bundesamt für Gesundheit. Wie der Wechsel gemacht wird, erfahren Sie in diesem «Beobachter»-Artikel (mit Musterbriefen).

Vermeiden Sie unnötige Behandlungen

Wir alle wollen nur das Beste – für uns selbst. Das führt in Gesundheitsfragen oft zum Gegenteil. Nicht jede Operation, die ein Arzt ­vorschlägt, ist wirklich nötig. Holen Sie eine Zweitmeinung ein. Aus der Forschung ist bekannt: Je mehr Spezialisten es an einem Ort gibt, desto grösser ist das Risiko unnötiger Behandlungen. Also: Vorher zum Hausarzt des Vertrauens gehen und fragen, ob der Gang zum Spezialisten Sinn macht. Und wenn Sie vom Arzt überwiesen werden, empfehlen inzwischen selbst Chirurgen, den Arzt ungeniert zu fragen, ob er dafür eine Prämie kassiert.

Bestehen Sie auf Generika

Ein Arzt kann viele Gründe haben, teure Originalpräparate zu ­verschreiben. Eine bessere Wirkung als bei Generika gehört ­jedenfalls nicht dazu.

Streichen Sie die Unfallversicherung

Wer in einem normalen Erwerbsverhältnis steht, ist über den ­Arbeitgeber gegen Unfall versichert. Eine zusätzliche Unfall­versicherung bei der privaten Krankenkasse bringt nichts.

Günstigere Prämien durch Sparmodelle

In HMO-, Hausarzt- oder Telmed-Modellen lassen sich bis zu 25 ­Prozent Prämie sparen.

Höhere Franchise

Grundsätzlich gilt: je höher die Franchise, desto tiefer die Prämie. ­Erwachsene können eine Franchise von maximal 2500 Franken pro Jahr wählen. Rein rechnerisch lohnt sich das meistens. Aber Obacht: Wer die höchste Franchise wählt, sollte in der Lage sein, Behandlungskosten in Höhe der Franchise selbst bezahlen zu können. Das gilt umso mehr für Familien. Worst Case ist eine teure Behandlung über Neujahr. Denn abgerechnet wird die Franchise pro Kalenderjahr.

Trennen Sie Grund- und Zusatzversicherungen

Sie können bei der günstigsten Kasse grundversichert sein und die Zusatzversicherungen bei einer anderen haben. Ob das für Sie Sinn macht, können Sie bei comparis.ch überprüfen.

Schränken Sie die Spitaldeckung ein

Wenn Sie in einem grossen Kanton mit breitem Spitalangebot wohnen (z. B. Basel-Stadt) macht es wenig  Sinn, die Spitaldeckung auf die ganze Schweiz auszuweiten. Wenn Ihnen im Tessin etwas passiert oder auch im Ausland, ist die Spitalversorgung in der Grundversicherung abgedeckt. Das gilt aber noch nicht für den Kanton Baselland.

Beantragen Sie eine Prämienverbilligung

Wenn Ihr Einkommen unterhalb einer bestimmten Grenze liegt, haben Sie Anspruch auf individuelle Prämienverbilligung. Eine Liste der zuständigen Stellen gibt es bei finanzmonitor.com.

Sind Sie überversichert?

Manche Zusatzversicherungen sind überflüssig. Wie man diese überprüft und gegebenenfalls wieder loswird, lesen Sie im «Beobachter».

Mehr zum Thema

In unserer aktuellen Wochenausgabe widmen wir unseren Schwerpunkt den Gesundheitskosten. Die aktuelle Ausgabe erhalten Sie jeweils am Kiosk oder digital über die App der TagesWoche. Oder natürlich bequem nach Hause geliefert mit einem Abo.

Braucht die Schweiz eine Einheitskasse? SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr und SVP-Nationalrat Thomas de Courten kreuzen die Klingen, diskutieren Sie mit: in der Wochendebatte.

Artikelgeschichte

Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 13.09.13

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