Mit dem jüngsten Bootsunglück im Mittelmeer bei dem fast 700 Flüchtlinge umgekommen sind, setzt sich eine lange Leidensgeschichte fort. Das Projekt «The Migrants Files» zeigt, wieviele Menschen auf dem Weg nach Europa sterben.
In der Nacht auf Sonntag hat sich das bisher grösste Flüchtlingsdrama im Mittelmeer ereignet. Ein Boot mit 700 Menschen an Bord ist vor der Küste Siziliens gekentert, nur gerade 28 Personen konnten bisher von einem Handelsschiff lebend geborgen werden.
Das jüngste Unglück reiht sich ein in eine lange Leidensgeschichte. Auf ihrer Flucht nach Europa begeben sich die Menschen oft in Lebensgefahr. Doch viele dieser Unglücke werden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Vor einem Jahr hat eine international zusammengesetzte Gruppe von Journalisten in einer datenjournalistischen Recherche unter dem Namen «The Migrants Files» aufgezeigt, dass die Opferzahlen weitaus höher sind, als angenommen.
Auch die NZZ hat an dem Projekt mitgearbeitet: «Die Toten vor Europas Toren».
Die Karte zeigt alle in der Datenbank erfassten Todesfälle. Je grösser ein roter Kreis, desto höher die Opferzahl.