So wirbt der höchste Basler für die Kantonsfusion

Grossratspräsident Christian Egeler lädt zum Basler Banntag. Auf dem Weg wird er zeigen, an wie vielen Orten Stadt und Land formal getrennt sind, ohne dass man es im Alltag merkt – und warum die beiden Kantone aus seiner Sicht fusionieren sollten.

«Läuft man die Grenzen ab, bemerkt man schnell, dass die formale Trennung zwischen Stadt und Land nicht problemlos ist», sagt der Basler Grossratspräsident Christian Egeler. (Bild: Roland Schmid, Montage TW)

Grossratspräsident Christian Egeler lädt am Samstag, 24. Mai, zum Basler Banntag. Auf dem Weg wird er zeigen, an wie vielen Orten Stadt und Land formal getrennt sind, ohne dass man es im Alltag merkt – und warum die beiden Kantone aus seiner Sicht fusionieren sollten.

Basels Grenzen verlaufen teils mitten durch Strassen: Macht man ein paar Schritte, steht man plötzlich im Kanton Baselland, ohne es zu bemerken. Was für eine Bedeutung haben Kantonsgrenzen überhaupt noch, wenn sie ausser den Ämtern keiner mehr kennt?

Grenzen zu überwinden, sei ein nobles Ziel, sagt der Basler Grossratpräsident Christian Egeler. Stadt und Land seien politisch getrennt, obwohl die beiden Kantone längst zusammengewachsen sind. Der FDPler unterstützt deshalb die Fusionsinitiative und lädt am Samstag, 24. Mai, zum Anschauungsunterricht am Basler Banntag ein.

«Die Trennung von Stadt und Land ist nicht unproblematisch.»


Christian Egeler

An den Banntagen prüfte man einst, ob die Grenzsteine am Gemeindebann noch am richtigen Ort waren – oder ob die Nachbarn sie zu ihren Gunsten verschoben hatten. «Der Banntag ist ein alter Brauch, aber dennoch hochaktuell», meint Egeler. Doch statt Grenzsteine zwischen Basel-Stadt und Baselland zu verschieben, will der Grossratspräsident die Grenzen lieber ganz aufheben.

«Läuft man die Grenzen ab, bemerkt man schnell, dass die formale Trennung von Stadt und Land nicht problemlos ist», sagt der Wirtschaftsliberale. Deswegen hofft er auf eine Annahme der Fusionsinitiative von Basel-Stadt und Basel-Land. «Dies würde vieles erleichtern», sagt er. Gemeinsam wäre man wirtschaftlich und politisch stärker. Auch Strassenreinigungen müssten nicht mehr doppelt durchgeführt und Abfallsäcke nicht mehr getrennt gesammelt werden.

Kein Geballere

Egeler staunt über den Widerstand der Fussionsgegner, die sich mit zum Teil kuriosem Folklorismus gegen den Zusammenschluss der beiden Basel auflehnen und sich der inhaltlichen Debatte verweigern würden. Da kommt ein Rundgang vielleicht wie gerufen – gehen ist ohnehin inspirierender als lamentieren.  

Ob denn während des Rundgangs in der Stadt geschossen wird wie auf dem Land? «Um Himmels Willen!», wehrt der Grossratspräsident ab. «Das wird eine ganz gemütliche Veranstaltung, die Geselligkeit steht im Vordergrund.» Nach dem fünf Kilometer langen Marsch, auf dem ein Teil der Stadtbasler Kantonsgrenze abgelaufen wird, wartet ein Zelt, wo man sich bei Wurst und Bier ganz um das körperliche Wohlergehen kümmern kann. 


Der Basler Banntag findet am Samstag, 24. Mai statt, Besammlung ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz Bachgraben am Hegenheimermattweg.


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