Die Grünliberale Martina Bernasconi hofft auf den Support der linken Wähler, um bei der anstehenden Ersatzwahl für Carlo Conti in den Regierungsrat zu kommen. Für SP-Präsidentin Brigitte Hollinger kommt eine Unterstützung nicht infrage.
Die Basler SP-Präsidentin Brigitte Hollinger lehnt eine Unterstützung ihrer Partei für die grünliberale Regierungsratsanwärterin Martina Bernasconi ab. Bernasconi kandidiert für den freiwerdenden Sitz des CVP-Gesundheitsdirektors Carlo Conti. Weitere Kandidaten sind der CVP-Politiker Lukas Engelberger und SVP-Mitglied Thomas Egloff.
Hollinger hält sämtliche Aspiranten für aus linker Sicht untauglich: «Die SVP unterstützen wir auf keinen Fall. Die beiden anderen Kandidaten sind strammbürgerlich, wobei uns die CVP in sozialen Fragen näher steht als die Grünliberalen, die fiskalpolitisch mit uns nichts gemeinsam haben. Auch wenn es gewisse Übereinstimmungen in ökologischen Fragen mit den Grünliberalen gibt, kommt für mich nur eine Stimmfreigabe infrage.»
Linke Stimmen einkalkuliert
Die Grünliberalen hatten Bernasconi mit dem strategischen Kalkül ins Rennen geschickt, mit ihr Stimmen aus dem linken Lager einzusammeln und damit eine reelle Chance auf den Einzug in den Regierungsrat zu haben. Im Interview mit der TagesWoche sagte Bernasconi auf die Frage, ob es sie störe, dass sie als Linke gesehen werde: «Im Wahlkampf ist das sicher ein Vorteil. Von den bisher drei Kandidierenden, die zur Verfügung stehen, bin ich für die Linke wohl am ehesten wählbar.»
Hollingers Einschätzung ist allerdings nicht die der Partei. Diese muss erst noch an einer Delegiertenversammlung über die eigene Position für die Ersatzwahl vom 18. Mai befinden. Die Parteipräsidentin glaubt aber nicht, dass Bernasconi bei den Linken punkten kann: «Dass einzelne SP-Grossräte sie unterstützen, kann ich nicht ausschliessen, die Mehrheit aber dürfte es nicht tun.»